Kanton: Ein Viertel der Corona-Ansteckungsorte sind unbekannt

Ralph Denzel | 
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Der Kanton Schaffhausen hat seit kurzem ein Covid-19-Team im Einsatz. Eine der ersten Handlungen dieses Teams unter der Leitung des Mediziners Michael Vetter war es, einen detaillierten Lagebericht zu Pandemie im Kanton zu erstellen. Dieser soll ab sofort wöchentlich aktualisiert werden und ist unter sh.ch verfügbar.

Nach Sommerferien über Schweizer Durchschnitt

In diesem Bericht gibt es einige spannende Erkenntnisse: So zeigt sich, dass es während den Sommerferien einen deutlichen Anstieg an bestätigten Corona-Erkrankungen in der Region gab. Zuvor lag die Anzahl der Neuansteckungen im Kanton Schaffhausen Mitte Juli teils deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt. Mit Ende der Sommerferien drehte dieser Trend jedoch. Allerdings haben sich in den letzten drei Wochen die Anzahl Neuansteckungen kontinuierlich reduziert und liegen jetzt wieder deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt.

Dieser Trend zeigte sich auch bei den Personen in Isolation bzw. Quarantäne: Am 13. August erreichte der Kanton einen Höchststand mit fast 130 Personen in Isolation und 20 Personen in Quarantäne. Mittlerweile geht die Kurve dort wieder nach oben, was jedoch hauptsächlich daran liegt, dass sich aktuell Klassen der Kantonsschule nach einem positiven Covid-19-Fall in Isolation befinden. Nach dem starken Anstieg der Kontaktpersonen in Quarantäne ab dem 13. August ist die Lage entspannt.

Seit Mitte August keine Intensivpatienten mit Covid-19

Im Kantonsspital Schaffhausen wurde in der letzten Woche kein bestätigter Covid-Fall hospitalisiert. Die Zahlen sind zurzeit auf tiefem Niveau stabil. Auf der Intensivpflegestation (IPS) wurde seit dem 14. August kein Covid-19 Patienten mehr behandelt. Zudem handelt es sich laut dem Bericht bei der Mehrheit der Hospitalisationen um Verdachtsfälle, bei denen das Testergebnis noch ausstehend ist. Die meisten Verdachtsfälle bestätigen sich später nicht.

Tests werden laut Auskunft des Kantons aktuell 500 pro Woche durchgeführt. Im Vergleich zur Restschweiz weisen diese aber eine geringere Positivrate aus. Einzig in der Woche vom 3. bis zum 8. August war diese etwas über 5 Prozent und somit über dem Schweizerischen Durchschnitt. In der Schweiz liegt die Positivrate bei 4.8 Prozent, in Schaffhausen aktuell bei knapp 1 Prozent.

Ein Viertel der Ansteckungsorte unbekannt

Besorgniserregender ist hingegen die Rückverfolgbarkeit: So können die Contact-Tracer des Kantons zwar oft nachverfolgen, wo sich ein Infizierter angesteckt hatte, allerdings nicht immer. In ungefähr jedem vierten Fall bleibt die Ansteckungsquelle unbekannt.

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