«Ab Januar 2021 wird der Politiker Christian Amsler Geschichte sein»
Nach der herben Niederlage bei den Regierungsratswahlen hat Christian Amsler (FDP) auf seiner Webseite ein Statement veröffentlicht, in dem er die Niederlage kommentiert. «Meine Enttäuschung ist gross und ich muss diesen Schlag zuerst persönlich verdauen», so der 56-Jährige, der zuvor 11 Jahre lang Regierungsrat war. In dem Statement erinnerte er daran, wie er «Schaffhausen immer mit grossem Einsatz in der Restschweiz und im grenznahen Ausland vertreten» habe, dies aber letztlich nichts mehr zählen würde, «denn am Schluss stand nur noch die konzertierte Sündenbockzuteilung rund um die Schulzahnklinik im Vordergrund». So habe er «als ED-Vorsteher oft den Kopf hinhalten» müssen wurde verantwortlich gemacht, wie etwa in der Causa Schläpfer oder eben bei der Schulzahnklinik.
Überhaupt seien die «Sitten in der Schaffhauser Politik» rauer geworden, beklagt Amsler. Es werde vermehrt auf den Mann gespielt, vor allem von den Polparteien. «Insbesondere die zunehmenden persönlichen Angriffe von einzelnen führenden Exponenten einer grossen Partei haben mir zunehmend und spürbar trotz meiner breiten Schultern zugesetzt», so Amsler in seinem Statement. «Meine Gesundheit und physische und psychische Verfassung hat darunter zunehmend gelitten.»
Konsens und brückenbauende Lösungen seien demnach wenig gefragt und weit entfernt in der politischen Realität. Die politische Mitte würde zerrieben werden zwischen den Extremen. «Wer am lautesten schreit wird gehört und die Medien nehmen dies auch noch entsprechend auf.»
Zunehmend sei er auch mit Kritik über Umwege aus den eigenen Reihen konfrontiert. «Ich nehme dies auch mit einer gewissen Demut zur Kenntnis und nehme für mich keinesfalls in Anspruch, dass ich fehlerfrei bin», schrieb Amsler.
Er wolle nun erstmal den Schock verarbeiten und dann würde, ab Januar 2021 der Politiker Christian Amsler Geschichte sein. Er wolle sich nun neuen Wegen zuwende: «Was das genau sein wird, braucht die Öffentlichkeit nicht zu interessieren.» (rd)