Polizei verschrottet 630 Kilogramm Waffen – Raritäten kommen ins Museum

Dario Muffler | 
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Die Waffen wurden von der Schaffhauser Polizei in eine Schneidepresse gelegt, wo sie zusammengepresst und zerschnitten wurden. Bild: SHPOl

In einem Jahr sammelt sich bei der Schaffhauser Polizei eine grosse Menge Waffen an. Kürzlich vernichtete die Polizei rund 630 Kilogramm davon.

Nicht nur Autos, Waschmaschinen und alte Fahrräder kommen in die Schrottpresse – sondern auch Waffen. So hat die Schaffhauser Polizei Anfang Dezember rund 630 Kilogramm Waffen verschrottet. Dazu wurden sie einzeln in eine Schneidpresse gelegt, wo sie zuerst zusammengepresst und dann zerschnitten wurden. Im Anschluss wurde der Schrott von Polizisten kontrolliert. «Die gesetzliche Auflage ist, dass die Waffe nicht mehr funktionsfähig ist», sagt Patrick Caprez, Mediensprecher der Schaffhauser Polizei.

«Jede Waffe weniger ist besser»

Die Polizei führt diese Verschrottungsaktion jährlich durch, wie sie mitteilt. 2018 wurden beispielsweise 550 Kilogramm verschrottet. Unter den Waffen, die sich im Laufe des Jahres im Lager der Schaffhauser Polizei angesammelt hatten, fanden sich Gewehre, Pistolen, Säbel, Baseballschläger und anderes. Die Mehrzahl der vernichteten Waffen seien Infanteriegewehre und Karabiner gewesen, so Caprez. «Grossmehrheitlich handelt es sich um Waffen, die freiwillig abgegeben wurden.» Oftmals kämen Waffen zum Vorschein, wenn man einen Estrich oder einen Keller einer verstorbenen Person räume. Caprez weist darauf hin, dass die Bevölkerung Waffen bei der Polizei abgeben könne, je nachdem aber auch Polizisten die Waffen vor Ort abholen kämen. «Für uns ist klar: Jede Waffe weniger, die im Umlauf ist, trägt ein Stück weit zur Sicherheit bei», betont Caprez.

Beim kleineren Teil der über 600 Kilogramm handelt es sich um Waffen, die anlässlich eines Strafverfahrens im Auftrag der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, bei der Schaffhauser Polizei gelagert und anschliessend eingezogen sowie zur Vernichtung freigegeben worden seien, heisst es in der Polizeimitteilung weiter.

Werden denn auch Raritäten vernichtet? Caprez sagt: «Es befanden sich dieses Jahr keine Besonderheiten unter den verschrotteten Waffen.» In Jahren, in denen das der Fall ist, werden die seltenen und wertvollen Stücke ins Museum gebracht. «Dazu muss aber das Einverständnis des ehemaligen Besitzers oder der Staatsanwaltschaft vorliegen.»

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