Was Gott in Schaffhausen mit dem Klima zu tun hat

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Die Kirchenglocken werden auch in Schaffhausen um punkt 14.30 Uhr geläutet. Symbolbild: Pixabay

Am 28. September läuten in der ganzen Schweiz Kirchenglocken für den Klimaschutz. In Schaffhausen machen so viele Kirchen mit wie in keiner anderen Schweizer Stadt.

«Es ist fünf vor Zwölf für das Klima», heisst es in einer Medienmitteilung, welche der Verein «oeku Kirche und Umwelt» am Montag verschickt hat. Deshalb findet am 28. September in Bern eine von der Klima-Allianz Schweiz organisierte nationale Klimademonstration statt. Auch die christlichen Organisationen der Klima-Allianz machen mit und rufen die Schweizer Pfarreien dazu auf, ein Zeichen zu setzen. Am Tag der Demo sollen die Uhren der Kichtürme entweder auf fünf vor Zwölf gestellt werden oder um 14.30 Uhr die Kirchenglocken geläutet werden. 

Insgesamt beteiligen sich an der Klimademonstration 72 Kirchgemeinden mit 108 Kirchen - und auch Schaffhausen will lautstark mitmachen. Wie es in der Medienmitteilung weiter heisst, seien so viele katholische und reformierte Kirchen dabei, dass die Munotstadt schweizweit diejenige Stadt mit der grössten Beteiligung sei. In der Stadt sind es die reformierten Kirchgemeinden Buchthalen, Zwingli, St. Johann-Münster und die katholischen Pfarreien St. Peter, St. Konrad und St. Maria, zudem in Neuhausen Heilig Kreuz sowie in Thayngen St. Maria und Antonius. 

«Bewahrung der Schöpfung ist Kernaufgabe»

In der Zwinglikirche weist auch die Kirchturmuhr auf die Demonstration hin: «Schweigen ist keine Lösung für gesellschaftspolitische Fragen, die für uns alle, vor allem aber für unsere Kinder und Kindeskinder, lebenswichtig sind», sagt Hanspeter Jud vom Kirchenstand Zwingli. «Es ist fünf vor zwölf für das Klima, daher steht unsere Kirchenuhr an jenem Tag auf dieser Zeit still, wenn unsere Kirchenglocken um 14.30 Uhr mit vollem Geläut aufrütteln, sich mit aller Kraft für Achtung und Respekt vor allem Leben und für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, gemeinsam mit der Klima-Allianz und vielen weiteren Kirchen in der Schweiz».

«Wir verstehen die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung als Kernaufgabe unserer Kirchgemeinde», sagt Christine Thommen, Kirchenstandspräsidentin in Buchthalen. Früher hätten die Kirchenglocken auch geläutet, um vor herannahenden Naturgefahren zu warnen und herannahende Unwetter zu vertreiben: «Mit dem Läuten der Kirchenglocken am Tag der nationalen Klimademonstration wollen wir in diesem Sinne auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam machen und vor den Gefahren warnen, die unsere Schöpfung bedrohen, wenn wir den aktiven Klimaschutz nicht unverzüglich vorantreiben».

Die Kirchgemeinde St. Johann-Münster begleitet das Glockenläuten zudem durch eine Gebetsandacht. «Am 28. September sind die Menschen um 14.30 Uhr eingeladen, sich im Münster bei einer ökumensichen Gebetsandacht zum Klimaschutz Gedanken zu machen», sagt Matthias Eichrodt, Pfarrer der Kirchgemeinde St. Johann-Münster. «Wir möchten an diesem Tag nicht nur die Glocken läuten lassen, sondern dem Anliegen Klimaschutz auch mit Wort und Musik eine Stimme geben». (lex)

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