Wenn nichts mehr geht: Kanton arbeitet weiter an Evakuierungskonzept

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2015 kam es im Thurgau zu massiven Überschwemmungen - wohin wendet man sich in so einem Fall? Bild: Key

Bis 2020 will Schaffhausen ein Evakuierungskonzept für Katastrophen oder Notlagen umsetzen. An sogenannten Notfalltreffpunkten soll es Zuflucht und Hilfe geben.

Die Planung des Evakuierungskonzepts für Katastrophen und Notlagen im Kanton Schaffhausen ist auf Kurs. Das Grobkonzept steht bereits, sagt der Amtsleiter Bevölkerungsschutz und Armee, Matthias Bänziger, gegenüber Radio Munot. Aktuell wird das Material für die Notfalltreffpunkte besorgt sowie das Detailkonzept für die Verkehrswege ausgearbeitet. Notfalltreffpunkte «sind Punkte, von denen die Bevölkerung weiss, dass sie dort Hilfe findet», so Bänziger. Dazu dienen prägnant gekennzeichnete Gebäude oder Orte, die im Fall einer Notsituation als Anlaufstelle für die Einwohner oder als Besammlungspunkt bei einer Evakuierung dienen. 

Von diesen aus soll die Bevölkerung primär mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Zug an andere Punkte verteilt werden. «Zweitrangig kommen auch private Transportunternehmen zum Einsatz», so Bänziger. Je nach Art des Ereignisses kommt die Bahn zum Einsatz oder nicht.

Das Grobkonzept sieht aktuell rund 40 Notfalltreffpunkte für den Kanton Schaffhausen vor.

Die Bevölkerung wird mit den Verkehrsmitteln dann zu sogenannten Aufnahmestellen gebracht. Etwa die BBC-Arena kann dafür eingesetzt werden. Diese Stellen dienen der Erstversorgung, der Personenregistrierung und der Zuweisung an die Unterbringungsorte. Evakuierte werden dort verpflegt und versorgt. Diese Stellen können auch einer längeren Unterbringung dienen. Da der Kanton damit rechnet, dass in einem Ereignisfall die Rheinbrücken wohl vom Privatverkehr unpassierbar würden, könnten auch deutsche Städte als Evakuationsorte dienen. «Dies ist in einem Abkommen zwischen der Schweiz und Deutschland explizit vorgesehen», so Bänziger.

Das Evakuierungskonzept sieht vor, dass es in jeder Gemeinde einen oder mehrere sogenannte Notfalltreffpunkte gibt. Dort bekommt die Bevölkerung dann erste Informationen und Hilfe. 2020 sollen die Notfalltreffpunkte dann gekennzeichnet werden. Im Anschluss kommt es neben Informationen an die Bevölkerung auch zu Übungen.

Die Finanzierung der Anlaufstellen und der entsprechenden Ausrüstung wird zwischen dem Kanton und den Gemeinden aufgeteilt. So kümmert sich der Kanton etwa um die Kommunikations- und die Notstrommittel, während die Gemeinden für das restliche Material verantwortlich sind. (dmu/rm)

Der Amtsleiter Bevölkerungsschutz und Armee, Matthias Bänziger, im Gespräch mit Radio Munot:

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