Fast 800 Führerscheine entzogen

Elena Stojkova | 
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Schweizweit ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme von Fahrausweisentzügen zu verzeichnen. Symbolbild: Key

Fahrfehler und Alkoholeinfluss: Darum wurden im Kanton Schaffhausen im Jahr 2018 am häufigsten Führerscheine entzogen. In fast 200 Fällen waren Unfälle der Grund.

In schweizweit rund 80'000 Fällen mussten Fahrzeuglenkerinnen oder Fahrzeuglenker letztes Jahr ihren Schweizer Führerausweis oder Lernfahrausweis abgeben. Das sind knapp sechs Prozent weniger als im Vorjahr, wie es in einer Medienmitteilung des Bundesamtes für Strassen (Astra) heisst. Im Kanton Schaffhausen zählte man im Jahr 2018 gesamthaft 775 entzogene Führerscheine – das sind 10 Entzüge mehr als 2017. «Zusätzlich wurden im Jahr 2018 insgesamt 314 ausländische Führerausweise aberkannt», sagt Carol Ritter, Leitende Staatsanwältin ad interim der Verkehrsabteilung der Staatsanwaltschaft Schaffhausen.

Grundsätzlich kann Fahrzeuglenkern der Ausweis wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen oder anderen Verkehrsregelverletzungen entzogen werden, aber auch wegen Fahrens in fahrunfähigem Zustand – das heisst nach Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenkonsum. Eine Suchtproblematik oder ein ­gesundheitliches Leiden kann ebenfalls zu einem Führerscheinentzug führen.

Ein Viertel der Entzüge bei Unfällen

Eine neue Statistik des Astra zeigt, dass die Hauptgründe für einen Ausweisentzug schweizweit überhöhte Geschwindigkeit und Fahren im angetrunkenen Zustand sind. «In Schaffhausen wurden 549 Entzüge wegen Fahrfehlern verfügt, 62 wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss und 164 wegen anderer Gründe, zum Beispiel wegen Drogen- oder ­Medikamenteneinfluss», sagt Ritter. Als Fahrfehler gelten neben überhöhter Geschwindigkeit zum Beispiel das Fahren über Rot, zu dichtes Auffahren oder das Fahren entgegen der Fahrtrichtung.

Nähere Angaben zu den Personen, denen die Führerausweise entzogen wurden, wie ­Alter oder Geschlecht, werden statistisch nicht erfasst. Auch über die genaue Anzahl der nach Kontrollen entzogenen Führerausweise wird bei der Staatsanwaltschaft keine Statistik geführt. Erfasst wurde jedoch, dass im Jahr 2018 in 196 Fällen der Führerausweis im Rahmen eines Unfalls entzogen wurde – in dieser Zahl sind Fälle mit und ohne Fahrfehler und mit und ohne Alkoholeinfluss ­enthalten.

Führerscheinentzug bei Suchtproblem

Man muss nicht mit dem Fahrzeug in eine Kontrolle kommen, um ein Fahrverbot auferlegt zu bekommen: Hegt jemand den Verdacht, dass ein Autofahrer zum Fahren ungeeignet ist, weil er beispielsweise ein Suchtproblem hat, kann er bei diesem Autofahrer eine verkehrsmedizinische Abklärung anordnen. «Falls die Fahreignungsabklärung ergibt, dass ein Fahreignungsmangel besteht, wird der Führerausweis entzogen», so Ritter.

Übrigens: Angetrunkenen Velofahrern wird der Autofahrausweis normalerweise nicht entzogen. Trotzdem ist Velofahren in angetrunkenem Zustand verboten und kann ein Velofahrverbot und Bussen nach sich ziehen. In Schaffhausen wurde in den letzten Jahren kein solches Velofahrverbot ausgesprochen. Wenn beim Velofahrer jedoch eine Alkoholabhängigkeit festgestellt wird – Anzeichen sind wiederholtes Velofahren in angetrunkenem Zustand oder ein hoher Promillewert beim ­Velofahren –, muss er den Autoführerschein aus Sicherheitsgründen abgeben.

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