Zwei Vertreter einer politischen Familie am Silvesterhock des Pressevereins

Daniel Jung | 
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Gut gelaunt: SVP-Kantonalpräsident Walter Hotz (l.), Vereinspräsident Zeno Geisseler und Ökonom Florian Hotz. Bild: Eric Bührer

Vater Walter Hotz und Sohn Florian Hotz stellten sich an Silvester den Fragen des Schaffhauser Pressevereins.

Der Präsident des Bankrats der Schaffhauser Kantonalbank hat ein ausgeprägtes Faible für den Journalismus. «Ich habe immer grosses Interesse an den Medien gehabt, besonders an den elektronischen», sagte Florian Hotz am traditionellen Silvesterhock des Schaffhauser Pressevereins im ­Restaurant zum Alten Schützenhaus. Noch als Kantonsschüler begann Hotz die Jugendsendung «Tonic» von Radio Munot mitzugestalten. Während seines Studiums an der Hochschule St. Gallen war er im Jahr 2000 einer der Gründer des Radiosenders Toxic.fm in St. Gallen. Später war Hotz neben Florian Keller einer der Protagonisten der Politsendung «Flo gegen Flo» im Schaffhauser Fernsehen.

Und auch in den letzten Jahren erhielt der 39-Jährige einige Angebote aus dem journalistischen Bereich. «Ich wurde von Markus Somm angefragt, das Wirtschaftsressort der ‹Basler Zeitung› zu übernehmen», sagte Hotz am Silvesterhock. Doch er habe dieses Angebot ebenso abgelehnt wie eine Anfrage von Roger Köppel, als Autor zur «Weltwoche» zu stossen. Dennoch kann es sich Hotz durchaus vorstellen, in Zukunft wieder einmal journalistisch tätig zu werden. Aktuell liegt sein Schwerpunkt aber in der Wirtschaft: Hotz ist Leiter des Bereichs «leadership and development» der Helvetia Versicherungen in St. Gallen. Zudem ist er Präsident des Bankrats der Schaffhauser Kantonalbank.

«Mein Vater und ich streiten relativ oft und heftig.»

Florian Hotz, Ökonom und Präsident des Bankrats der Schaffhauser Kantonalbank

Auch sein politisches Engagement hat Florian Hotz zugunsten der wirtschaftlichen Aufgaben zurückgefahren. Er sass von 2009 bis 2016 für die FDP im Schaffhauser Kantonsrat und kandidierte 2015 auch für den Nationalrat. Im Jahr 2019 werde er aber auf keiner Kandidatenliste für die nationalen Wahlen stehen, verriet Hotz.

Den Wähleranteil halten

Weiterhin politisch hochaktiv ist dagegen der Vater von Florian Hotz, der ebenfalls Gast des Pressevereins war: Walter Hotz wurde im August 2018 zum neuen Präsidenten der grössten Partei des Kantons gewählt, der SVP. «Auch im Wahljahr habe ich als Präsident keine schlaflosen Nächte», sagte der 71-Jährige. Es sei aber eine grosse Herausforderung, den Wähleranteil der Schaffhauser SVP zu halten – 43 Prozent erreichte die Partei bei den Nationalratswahlen 2015. «Um das zu schaffen, brauchen wir Vertreter, die geradlinig politisieren», sagte Hotz. Dies gelte sowohl für die Schaffhauser Parlamente wie auch für das Bundeshaus. Auf Konflikte innerhalb der Partei angesprochen, sagte er: «Wir müssen streiten und streiten, nachher geht es aber zusammen in die Beiz.» Es gebe in der Kantonalpartei zwar manchmal Spannungen zwischen Stadt und Land, aber man könne sich hier immer wieder einigen. Mit Thomas Hurter im Nationalrat und Hannes Germann im Ständerat – dieser nahm am Silvesterhock teil – seien die bisherigen Amtsinhaber für die nationalen Wahlen gesetzt, sagte der Parteipräsident.

«Manchmal scherbelt es»

Auch innerhalb der politischen Familie Hotz komme es zu Disputen, erklärte Florian Hotz im Gespräch mit SN-Redaktor Zeno Geisseler, der Präsident des Schaffhauser Pressevereins ist. «Wir streiten relativ oft und heftig», räumte Florian Hotz ein. Dabei sei es zuletzt etwa um fehlende Lockerheit in der politischen Debatte gegangen. «Manchmal scherbelt es», sagte Vater Walter Hotz. Schon seit jungen Jahren wolle sein Sohn möglichst alles ausdiskutieren. «Manchmal verliere ich da die Geduld», sagte er. Es sei ihm dennoch sehr wichtig, die Meinung seines Sohnes zu wichtigen Fragen zu hören. Im Gegensatz zu den beiden Parteien FDP und SVP haben die zwei kaum grundsätzliche Differenzen – beide sind klassisch-liberal und mehrheitlich konservativ ausgerichtet. «Zuletzt waren wir uns bei der Frage der Transparenz der öffentlichen Hand und beim Hooligankonkordat nicht ­einig», sagte Florian Hotz.

 

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