«Gina» ergänzt Blechpolizistenfamilie

Dario Muffler | 
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Bastri Berisha weiss, wie man die mobile Radaranlage «Gina» richtig bedient. Bild: Dario Muffler

Die Schaffhauser Polizei hat einen dritten mobilen Blitzer angeschafft. Wie schon die beiden im Einsatz stehenden Blechpolizisten hat auch das neuste Gerät einen Namen: «Gina».

Nein, «Gina» ist kein nettes Nachbarsmädchen. Sie ist unerbittlich hart. «Gina» heisst nämlich die neue Blechpolizistin im Dienste der Schaffhauser Polizei. Es ist die dritte semistationäre Verkehrsüberwachungsanlage, die im Kanton Schaffhausen im Einsatz steht und für die Schaff-hauser Polizei Geschwindigkeitsübertretungen auf Bild festhält.

Die neue Anlage hat 180 000 Franken gekostet. Der Kantonsrat hatte den Posten mit dem Budget 2018 der Kantonspolizei Schaffhausen genehmigt. Die Anlage wurde als Ersatz für eine in die Jahre gekommene, stationäre Radaranlage angeschafft, so die Schaffhauser Polizei. Den Namen «Gina» hat die Radaranlage vom Hersteller bekommen. «Das war bereits bei der zweiten Verkehrsüberwachungsanlage, ‹Lars›, der Fall», so Cindy Beer, Mediensprecherin der Schaffhauser Polizei.

Einsatz in verkehrsberuhigten Zonen

Der erste mobile Blechpolizist wurde 2011 gekauft. Bekannt ist die Radaranlage unter dem Spitznamen «Klaus». Viele Autofahrer kennen den grossen grauen Kasten von der Fahrt auf der Schnellstrasse zwischen Thayngen und Schaffhausen, wo er oft steht. Auch sein jüngerer Bruder «Lars» steht regelmässig auf der J15. So stammt auch der Geschwindigkeitsrekord mit sagenhaften 177 Kilometern pro Stunde (bei erlaubten 80 km/h) von dieser Strecke.

Das jüngste Familienmitglied soll nun aber abseits der Schnellstrassen zum Einsatz kommen. «Die zusätzliche Anlage soll speziell in der Umgebung von Schulhäusern, Altersheimen und verkehrsberuhigten Zonen zum Einsatz kommen», so Beer. So war «Gina» bereits auf dem Emmersberg bei der Bushaltestelle Frohberg im Einsatz. Gibt es neue Standorte für die Blechpolizisten? «Der Einsatz von Verkehrsüberwachungsanlagen wird aufgrund von Meldungen aus der Bevölkerung und von Gemeindebehörden sowie aufgrund der Auswertung von Verkehrsunfällen und Beobachtungen der Schaffhauser Polizei laufend überprüft», schreibt Beer.

Keine Angaben zu den Einnahmen

An den bisherigen Standorten waren die Blitzer «Klaus» und «Lars» aus monetärer Sicht jeweils ziemlich erfolgreich: Die Blitzer amortisierten sich jeweils nach einem knappen halben Jahr. Eindrücklich: Die beiden «Brüder» haben 2016 nicht weniger als 4,4 Millionen Fahrzeuge gemessen und dabei rund 27 000-mal geblitzt. Und das, obwohl die Schaffhauser Polizei kein Geheimnis darum macht, wo die mobilen Radaranlagen stehen: Auf der Webseite und in der App der Polizei sind die Standorte aufgeschaltet. Schaut man sich diese Karte an, dann fällt auf, dass «Gina» nirgends auffindbar ist. Sie steht derzeit nicht im Einsatz. Die neue Anlage hat bei der Übermittlung der Fotos noch Schwierigkeiten.

Wenn «Gina» dann zum Einsatz kommt, wird sie zweifelsohne Geld einspielen. Aber wie viel genau? Dazu gibt sich die Polizei bedeckt. «Die Höhe von möglichen Einnahmen können wir nicht einschätzen», schreibt Beer. «Die semistationäre Verkehrsüberwachungsanlage ist ein wichtiger Bestandteil für die Verkehrssicherheit.» Wirft man einen Blick ins Budget des Kantons, sieht man aber, dass für eine dritte Anlage einst 200 000 Franken an Einnahmen budgetiert wurden. Und: Auch bei «Klaus» liess die Polizei zu Beginn verlauten, dass die Anlage nur bei Fussgängerstreifen, Schulhäusern und Altersheimen zum Einsatz kommen werde.

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