Das Werkhof-Projekt, das funktioniert

Zeno Geisseler | 
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Im Schweizersbild, auf dem kantonalen Werkhof, sind die Arbeiten für die Zusammenlegung der Tiefbauämter weit fortgeschritten. Sowohl beim Terminplan wie auch bei den Finanzen ist man auf Kurs.

Zwei Tiefbauämter für den Kanton und für die Stadt Schaffhausen? Das ergibt keinen Sinn, sagten sich die Stimmbürger vor nicht ganz zwei Jahren und hiessen im November 2015 die Zusammenlegung der beiden Einheiten mit grossem Mehr gut. In wenigen Wochen, per 1. Januar 2018, wird das neue Kompetenzzentrum Tiefbau Schaffhausen nun seine operative Tätigkeit vom kantonalen Werkhof im Schweizersbild aus aufnehmen. Der städtische Werkhof an der Hochstrasse wird aufgehoben, das Gelände zur Überbauung freigegeben.

«Organisatorisch, terminlich und finanziell sind wir auf Kurs. Wir können unser Versprechen an die Stimmbürger einhalten.»

Dino Giuliani, Leiter kantonales Tiefbauamt 

«Wir sind auf Kurs», sagt Kantonsingenieur Dino Giuliani, der Leiter des kantonalen Tiefbauamts. «Organisatorisch, terminlich und finanziell. Wir können das Versprechen, das wir den Stimmbürgern gegeben haben, also einhalten.»

Zwei statt vier Salzsilos

Bei einem Rundgang über das Gelände fällt das neue Salzsilo in der Mitte des Areals besonders auf (Nr. 9 im Plan unten). Zweimal 400 Tonnen Salz sind hier eingelagert, alles ist bereit für den Winter. Gut gefüllt ist auch ein Soletank, in dem Salzwasser gebunkert wird. «Die Streufahrzeuge verteilen eine Mischung aus Salz und Sole, das spart Salz und ist besser für die Umwelt, als wenn sie bloss körniges Salz streuen würden», erklärt Giuliani. Das Silo erscheint von aussen als grauer Quader, wer sich in die Einfahrt für die Streufahrzeuge stellt, erkennt aber eine ausgeklügelte Holzkonstruktion. Wegen der Korrosion sei Holz für ein Salzlager immer noch der Baustoff der Wahl, sagt Bauleiter Pascal Burr von der Schaffhauser Quadraplan AG.

 

 

Das neue Salzsilo ermöglichte es, dass die Gerätehalle (Nr. 5) umgebaut werden konnte. Vor der Halle standen früher vier 200-Tonnen-Salzsilos. Als diese abgebrochen wurden, war der Weg frei, um in die Längswand der Halle Tore einzubauen. Statt über das Kopfende der Halle ist nun eine Zufahrt von der Seite her möglich.

Im erweiterten Verwaltungsgebäude (Nr. 6) und im neuen Betriebsgebäude (Nr. 7) sind die letzten Arbeiten im Gang. Maler sind am Werk, und noch fehlt der Bodenbelag. Auch Teile der Aussenfassade, graue Holzlatten, müssen noch montiert werden. Doch die Gebäude sind weiter, als man meinen könnte. «Wir liegen sogar zwei, drei Wochen vor unserem Zeitplan», sagt Bauleiter Burr. Bereits Ende November ist Zügeltermin für die städtischen Mitarbeitenden.

Saniert und isoliert worden ist das in den Siebzigerjahren erstellte alte Verwaltungsgebäude (Nr. 4). Seine Heizung, eine nach dem Jahrhunderthochwasser von 2013 installierte Gasanlage, reicht jetzt aus, um gleich auch die Neubauten mit Wärme zu versorgen. Die neuen Verwaltungsgebäude sind im Minergie-Standard erstellt worden.

1. Werkstatt, 2. Betriebsgebäude, 3. Fahrzeughalle (Umnutzung), 4. Verwaltung (Sanierung), 5. Geräte-/Salzhalle (Umnutzung), 6. Erweiterung Verwaltung (Neubau), 7.  Betriebsgebäude (Neubau), 8. Betriebshalle Entsorgung Schaffhausen (geplant), 9.  Salzsilos (Neubau), 10. Unterstände und Lager (Neubau). Grafik Kanton Schaffhausen

Offene Stellen

Stadt wie Kanton erhoffen sich von der Zusammenlegung mehr Effizienz und tiefere Kosten – auch, weil es weniger Mitarbeitende braucht. Zu Kündigungen habe es aber nicht kommen müssen, sagt Giuliani. Die Stellenreduktion habe wie geplant über Abgänge und Pensionierungen aufgefangen werden können. Aktuell sind im Stellenplan sogar zwei Positionen unbesetzt: Der Kanton sucht zwei Bau­ingenieurinnen oder -ingenieure als Projektleiter in der Verkehrsplanung und im Infrastrukturbau.

Nichts zu tun mit SH Power

Die Zusammenlegung der Tiefbauämter ist nicht zu verwechseln mit einem anderen grossen Projekt, das jüngst für Schlagzeilen gesorgt hat: SH Power, also die Städtischen Werke, wollen auf dem Nachbargrundstück einen neuen Werkhof bauen, doch die Stadt hat die Arbeiten gestoppt, weil sie möglicherweise teurer werden als erwartet. Mit dem Kompetenzzentrum Tiefbau hat der SH-Power-Bau aber nichts zu tun. Kantonsingenieur Giuliani sagt denn auch, dass er zu den von der Stadt erwähnten Schwierigkeiten keine Stellung nehmen könne. Er betont aber, dass sie beim Bau ihrer neuen Gebäude keinerlei Probleme gehabt hätten. Die Komplexität ihres Projekts sei auch geringer als diejenige des SH-Power-Neubaus.

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