150 Berufe aus Schaffhauser Betrieben kennenlernen

Daniel Jung | 
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Gestern Abend an der Schaffhauser Berufsmesse: Joy, Nicole und Ray Martins (v. l.) aus Siblingen beantworten am Tablet Testfragen von SwissSkills. Bild: Jeannette Vogel

Die Berufsmesse im BBZ wurde gestern Abend mit viel Prominenz eröffnet. Bis Samstag stellen dort Praktiker ihren Arbeitsalltag vor.

Allein schon beim Buchstaben A nennt das alphabetische Verzeichnis der Schaffhauser Berufsmesse sieben verschiedene Berufe: ­Agrarpraktiker, Anlagenführerin, Assistentin Gesundheit und Soziales, Automatiker, Automatikmonteurin, Automobil-Fachfrau und Automobil-Mechatroniker. Und auch beim Buchstaben Z sind nochmals zwei Berufe aufgelistet: Zeichnerin (mit den Fachrichtungen Architektur, Ingenieurbau oder Raumplanung) und Zimmermann. Insgesamt stellen sich an der Schaffhauser Berufsmesse rund 150 Berufe vor. Dafür haben kleinere und grössere Betriebe aus der Region attraktive Stände erstellt, um den Alltag der verschiedenen Ausbildungen zu zeigen. Während heute von 8 bis 15 Uhr ausschliesslich Schulklassen die Messe besuchen, sind zwischen 15 und 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 14 Uhr alle eingeladen, sich ein Bild von unterschiedlichsten Berufen zu machen.

An der feierlichen Eröffnung gestern Abend im Berufsbildungszentrum (BBZ) nahm viel Prominenz aus dem Schaffhauser Gewerbe und dem Bildungswesen teil. Auch waren mit Hannes Germann, Thomas Hurter, Thomas Minder und Martina Munz gleich alle vier Bundesparlamentarier vor Ort. Eröffnet wurde die Messe von singenden Schülern aus dem Bachschulhaus, Regierungsrat Christian Amsler und Lukas Hauser, Leiter der Dienststelle für Mittelschul- und Berufsbildung.

Klare Worte von Rudolf Strahm

Der Ökonom, frühere Preisüberwacher und SP-Nationalrat Rudolf Strahm sprach vor den Gästen über den Wert der dualen Berufsbildung. Anhand verschiedener Statistiken legte er dar, dass innerhalb Europas die Länder mit Berufslehren in vielen Bereichen Vorteile haben: eine tiefe Jugendarbeitslosigkeit, eine hohe Industrieproduktion, einen grossen Exportanteil, eine ausgeprägte Innovationsfähigkeit und effiziente Produktionsverfahren. Neben der Schweiz, Österreich und Deutschland verfügen auch noch die Niederlande und Dänemark über ein duales Berufsbildungssystem.

Ein Punkt, bei dem sich das Schweizer System etwa im Vergleich zum deutschen auszeichne, sei die Durchlässigkeit. «Eine Berufslehre ist in der Schweiz keine Karrieresackgasse», sagte Strahm. Es gebe «keinen Abschluss ohne Anschluss», und diese Flexibilität gelte es zu pflegen.

Strahm warnte vor einer möglichen Akademisierung – speziell unter Einwanderern und in städtischen Milieus sei der Wert der Berufslehre zum Teil zu wenig bekannt. Strahm forderte zudem die anwesenden Bildungspolitiker auf, dem Thema der Berufswahl auch in den Schaffhauser Schulen genügend Gewicht zu geben.

Beitrag Radio Munot:

Die 12. Schaffhauser Berufsmesse im Berufsbildungszentrum (BBZ) ist in vollem Gange. Seit gestern stellen rund 60 Aussteller über 160 Berufe, Brückenangebote und Weiterbildungen vor. Die beiden ersten Tage seien gelungen, sagte Anja Leu vom Organisationsteam. Sie konnten bereits viele Besucher verzeichnen. Die Berufsmesse dauert noch bis morgen, dann finden zum ersten Mal auch Foren zu verschiedenen Berufsfeldern statt. Radio Munot berichtet morgen live von der Berufsmesse.

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