Mit dem Bus nach Mailand

Daniel Zinser | 
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Solche Fernbusse von Flixbus fahren ab heute auch in Schaffhausen ab. Bild: Flixbus

Der Fernbusanbieter Flixbus fährt neu von Schaffhausen aus. Ab 15 Franken geht es in rund sechs Stunden nach Como oder Mailand. Die Billigangebote des Busunternehmens sind schon des Öfteren kritisiert worden.

Die Fernbusse setzten ihren Siegeszug quer durch Europa weiter fort. Seit dem 1. Juni können auch die Schaffhauser davon profitieren. Das Unternehmen Flixbus fährt ab sofort von der Munotstadt aus einmal täglich gegen Süden und einmal täglich gegen Norden. Die Endziele der beiden Busverbindungen sind Mailand und Stuttgart.  Steigt man auf einen anderen Bus um, sind zahlreiche europäische Grossstädte wie Amsterdam oder München zu erreichen. Abfahrtsort der Flixbusse ist der Carparkplatz beim Landhaus direkt hinter dem Bahnhof. 

Der Bus nach Deutschland fährt täglich um 18.20 Uhr via Singen, Rottenburg am Neckar, Tübingen, Reutlingen bis nach Stuttgart. Die ganze Fahrt dauert etwa 3 Stunden 20 Minuten. Nach Como und Mailand startet der Flixbus um 13:00 Uhr. Um 18:30 Uhr beziehungsweise um 19:15 Uhr erreichen Busreisende die beiden italienischen Städte. 

Die Preise liegen, wie bei solchen Fernbusunternehmen üblich, auf gewohnt tiefem Niveau. Es ist also wahrscheinlich, dass sich der Bus auch bald in Schaffhausen als mögliche Alternative zum Flugzeug und der Bahn durchsetzt. 

Aktuell seien keine weiteren Direktverbindungen ab Schaffhausen geplant, erklärt David Krebs, Medienverantwortlicher bei Flixbus. «Wir erweitern unser Angebot jedoch stetig. Ein Anschluss von Schaffhausen an weitere Direktziele zu einem späteren Zeitpunkt ist daher keinesfalls ausgeschlossen.»

Flixbus: Aufstieg mit Nebengeräuschen

Flixbus ist das deutsche Fernbusunternehmen schlechthin. Es wurde 2013 im Rahmen der Marktliberalisierung in Deutschland gegründet. Über die Jahre hinweg ist Flixbus dank finanzkräftigen Investoren stetig gewachsen und hat mehrere Konkurrenzunternehmen geschluckt, so dass man in Deutschland mit rund 90 Prozent Marktanteil praktisch ein Monopol besitzt. Nach Angaben des Unternehmens verfügt Flixbus mittlerweile über Europas gröstes Netz mit 150 000 täglichen Verbindungen zu über 1 000 Zielen. Europaweit werden mehr als 30 Millionen Menschen pro Jahr befördert.

Flixbus selbst besitzt keine Autobusse und lässt die angebotenen Verbindungen durch Busunternehmen ausführen. Und hier taucht auch Kritik am Unternehmen auf. Busunternehmen, die für Flixbus Fahrten abwickeln, haben sich schon mehrfach beschwert oder sind bereits wieder aus der Kooperation ausgestiegen. Als Gründe nennen sie eine zu hohe Arbeitsbelastung für die Fahrer und unsichere Busse.

In der Schweiz wurde Flixbus vor kurzem bekannt, als das Unternehmen 3000 Franken Bussgeld aufgebrummt bekam. Das Unternehmen hatte gegen das «Kabotageverbot» verstossen. Flixbus darf zwar wie angeboten grenzüberschreitendende Verbindungen anbieten, es ist dem Unternehmen aber nicht erlaubt, Passagiere zu günstigen Preisen innerhalb der Schweiz zu transportieren. Flixbus wehrt sich gegen diese Vorwürfe. Man könne die Fahrgäste ja nicht im Bus einsperren.

Kommentare (1)

Marie-Christine Neininger Do 01.06.2017 - 20:09

Ohne Stau am Gotthard oder San Bernardino?

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