«Sehen, Schiessen, Schaufeln, Schweigen.»

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Von einer innigen Beziehung, vom Niveau der Diskussionen in den Räten, von juristischen Episoden und von Wölfen.

Im Norden Deutschlands, etwa 30 Kilometer von Hamburg entfernt, liegt die Gemeinde Geesthacht. Deren rund 30 000 Einwohner pflegen mit der Region Schaffhausen ein einnige Beziehung, allerdings eine unfrei­willige: Wie die«Bergedorfer Zeitung» aus Hamburg berichtet, landen nämlich immer wieder Telefonanrufe, die eigentlich für Schaffhausen bestimmt sind, in Geesthacht. Das Problem: Wer von Deutschland aus in die Region Schaffhausen telefonieren will, muss als erste Ziffern 0041 52 eingeben. Wer hingegen die erste Null weglässt, also 041 52 wählt, ruft in Geesthacht an. Betroffen sein sollen vor allem Nummern aus Stein am Rhein. Die «Bergedorfer Zeitung» berichtet von der 76 Jahre alten Rentnerin Marlis Busse: «Bei mir landen ­immer wieder Anrufer, die eine Firma Phoenix in Stein am Rhein sprechen wollen. Bei uns rufen vor allem oft Leute aus Bayern an.» Andere Geesthachter er­halten Anrufe, weil jemand einen Tisch im«Adler»reservieren will. (zge)

 

Die Wogen gingen hoch am vergangenen Montag im Schaffhauser Kantonsrat: Mit ihrem Antrag, einen im Rat hoch umstrittenen Gesetzesartikel im derzeit im Kantonsparlament beratenen Denkmalpflegegesetz an die vorberatende Kommission zurück­zuweisen, stach Neo-Kantonsrätin Katrin Bernath (GLP, Schaffhausen) nolens volens in ein Wespennest. Der Antrag erhielt zwar eine Mehrheit der Stimmen, trotzdem bestanden die Parlamentarier ­darauf, nämlichen Artikel zu Ende zu beraten– die Kommission müsse schliesslich wissen,woher der Wind weht, wenn sie sich noch mal darüber beugen solle. So entstand eine Weile lang ein wahres Tohuwabohu,und niemand hatte mehr den Überblick, wie das korrekte Vorgehen ist. Scharfe Kritik am Antrag Bernaths formulierte der erfahrene Ratspolitiker Jürg Tanner(SP, Schaffhausen): «Ihr mögt das im Stadtparlament so handhaben, wir spielen hier aber doch in einer etwas anderen Liga!»Die Angesprochene verteidigte ihren Antrag mit dem Argument, man solle im Rat keine Kommissionssitzung abhalten. Um die Ehre der städtischen Legislative zu ver­teidigen, warf sich Bernaths Stadtratskollege Raphaël Rohner(FDP, Schaffhausen) ins Zeug. Er meinte: «Also auf diesem Niveau diskutieren wir im Grossen Stadtrat durchaus auch. Auf mindestens diesem Niveau, meine ich.» (lbb)

 

Wird Neuhausen zum neuen Bier-Mekka? Im «Chübelimoserhaus»in Neuhausen wird seit Herbst 2016 Bier gebraut. Nun ist im Amtsblatt zu lesen, dass sich eine weitere Brauerei in der Rheinfallgemeinde ansiedelt: Lolle Bräu. Als Geschäftsführer der Brauerei wird ein gewisser Lorenz Keller genannt. Hat der gleichnamige Unia-Mediensprecher Zürich-Schaffhausen etwa einen neuen Nebenjob? Dies verneint Keller lachend. Bierbrauen überlässt er wohl lieber einem seiner Namensvetter. (pes)

 

Der Wolf, der in der Region mehrere Schafe gerissen haben soll, ist derzeit in der Region in aller Munde. Im Wallis ist das dort ansässige Wolfsrudel kein ­Novum. Auch der Oberstammer FDP-Kantonsrat Martin Farner,der im Wallis eine Aprikosenplantage hat, liess sich über die«vier S» in Sachen Wolf belehren: «Sehen, Schiessen, Schaufeln, Schweigen.» Der Erste, der diese «Formel» ­öffentlich äusserte, war 2013 der Walliser Regierungspräsident Maurice Tornay (CVP) gewesen. Die Gruppe Wolf Schweiz fand das aber gar nicht lustig: Sie zeigte ihn wegen Aufrufs zur Wilderei an. (M. G.)

 

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