Schaffhausen feiert Parlamentspräsidenten

Zeno Geisseler | 
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Walter Vogelsanger (links) überbrachte Thomas Hauser einen Zählrahmen – eine ­Anspielung auf die Zählfehler im Kantonsrat. Bild: Eric Bührer

Mit viel Witz, einem währschaften Essen und Schaffhauser Wein hat die Schaffhauser Politik den neuen Kantonsratspräsidenten Thomas Hauser gefeiert.

Mehrheitlich trocken und ernst sind die Debatten im Kantonsrat jeweils, aber die Damen und Herren Politiker können es auch spritzig und witzig. Das haben sie gestern Abend an der Wahlfeier zu Ehren des neuen Kantonsratspräsidenten Thomas Hauser (FDP, Schaffhausen) im Hombergerhaus vor über 150 Gästen bewiesen.

Es ist eine alte Schaffhauser Tradition, dass die Fraktionen und die Regierungsräte das Ratspräsidium feiern. Es gehört sich, dass sie ein Geschenk mitbringen und dass sie den, je nach Protokollverständnis, höchsten oder zweithöchsten Schaffhauser auf die Schippe nehmen. Die Schluuchmusig Schaffhausen spielte zum Auftakt «Mir sind vo de Fürwehr», «Ain’t She Sweet» und «Ice Cream», dann führte Kantonsratskollege (und Ratspräsident 2015) Peter Scheck (SVP, Schaffhausen) als Conférencier durch den Abend. Er schenkte Thomas Hauser eine Lithografie mit dem Tellenbrunnen und der ehemaligen Zunftstube der Schuhmacher.

Gehörschutz

Dann überbrachte Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel die Grussworte der Regierung. Sie brachte Thomas Hauser einen militärischen Gehörschutz mit, einen Pamir. Dieser ist aber nicht für besonders heftige Debatten im Kantonsrat gedacht, sondern für den Besuch der Regierung und des Ratspräsidiums beim Inf Bat 61 – Schaffhausen ist Göttikanton dieser Einheit. Dazu gab es sechs Schlegel Wein aus dem Staatskeller.

Danach ergriff FDP-Präsident Marcel Sonderegger das Wort, und dann erklomm die FDP-CVP-JF-Fraktion die Bühne und brachte Hauser mit dem «Buchthaler Thomas-Hauser-Lied» ein Ständchen («De Thomas hockt am Bock und macht üs es Lebe schwer»). Als Geschenke gab es ebenfalls Wein, zudem einen Wetterstein in Form eines Schaffhauser Bsetzisteins und allerlei passende Utensilien wie Sonnencreme oder einen Regenschirm. Zeremonienmeister Scheck wandte sich danach im Namen seiner Fraktion an Hauser. Er spielte in Vierzeilern immer wieder auf den Durst des Geehrten an, der an der Kanti auch im KTV (v/o Chräbbs) aktiv gewesen war.

Kurt Zubler (SP, Schaffhausen) wiederum bezog sich auf das Kapital, einen Begriff, der Bürgerliche wie Sozialdemokraten verbindet, und auf ihre gemeinsame Vergangenheit in der städtischen Rebschaukommission. Zubler überreichte Hauser schliesslich eine Tasche mit einem Buch – es sei ein kapitales Werk. Hauser zog dann aber kein Marx’sches «Kapital» aus der Tasche, sondern das «Oxford Weinlexikon». Regula Widmer (GLP, Beringen) überreichte ihm etwas Grünes, nämlich einen Quadratmeter Rasen im Lipo-Park und einen Gutschein für das Eröffnungsspiel. Till Aders (AL, Schaffhausen) hielt die kürzeste Ansprache des Abends; sie war aber nicht minder launisch. Die AL schenkte Hauser, beziehungsweise seiner Frau, einen Blumengutschein. Schliesslich hatte auch noch alt Forstmeister Walter Vogelsanger einen Auftritt. Er schenkte Hauser einen Zählrahmen – eine Anspielung auf die häufigen Zählfehler im Rat. Der Abend klang in der Bierschwemme feucht-fröhlich aus.

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