Deutlich höhere Bussen für Raser und Auto-Poser in Deutschland

Fabian Babic | 
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Bis zu doppelt so hohe Bussen erwarten Temposünder demnächst in Deutschland. Symbolbild: Pixabay

Wer ein Dasein als Verkehrssünder in Deutschland fristen will, muss künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen. Ein neuer Bussenkatalog des Bundesverkehrsministeriums soll noch diesen Herbst in Kraft treten. Das konkrete Datum steht derzeit noch nicht fest.

Was verändert sich nun? Die Bussen wegen überhöhter Geschwindigkeit steigen deutlich. Bei Vergehen bis zu 20 Kilometer pro Stunde verdoppeln sich die Bussen generell. Auch darüber hinaus werden die Strafgelder empfindlich erhöht. Wer innerorts 26 Kilometer pro Stunde zu schnell fährt, könnte schon mit einem einmonatigen Fahrverbot in Deutschland rechnen.

Wichtig für Schweizer Autofahrerinnen und Autofahrer: Ein Fahrverbot der deutschen Behörden gilt nicht in der Schweiz. Dennoch müssen die Betroffenen den Führerschein einschicken. Diesen erhalten sie dann mit einem Aufkleber von den deutschen Behörden zurück. Ab dann darf man für den verhängten Zeitraum nicht mehr im Nachbarland mit dem Auto fahren. Wer den Führerschein nicht einschickt, muss nicht nur mit einer höheren Busse rechnen, sondern auch mit einer Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr.

Mit den neuen Bussen für Temposünder ist es allerdings nicht getan. Weitere Neuregelungen gibt es etwa im Hinblick auf das Parkieren: So soll das Parkieren im allgemeinen Halte- oder Parkverbot bald 55 Euro statt wie bisher 15 Euro kosten. Wer sein Fahrzeug unrechtmässig auf einem Schwerbehindertenparkplatz abstellt, zahlt neu 55 statt 35 Euro. Das Zuparkieren einer Feuerwehrzufahrt kostet demnächst 100 Euro. Neu werden auch Bussen fürs unberechtigte Parkieren in weiteren Fällen eingeführt: Wer einen Carsharing-Parkplatz belegt oder mit einem Verbrenner an einer Elektro-Ladesäule parkiert, kann mit einer Busse in Höhe von 55 Euro rechnen.

Auto-Poser im Visier

Ein weiterer Tatbestand wird nun teurer: Wer innerorts sinnlos und lärmend hin- und herfährt und dadurch andere belästigt, im Volksmund auch als Auto-Posing bekannt, zahlt neu 100 statt 20 Euro. Mit höheren Strafen müssen auch diejenigen rechnen, die obligatorische Rettungsgassen im Autobahnstau behindern: Wer sich nicht daran beteiligt, eine Rettungsgasse zu bilden, oder diese sogar tolldreist fürs schnellere Fortkommen nutzt, muss mit bis zu 320 Euro Busse, zwei Punkten in der Verkehrssünderkartei im deutschen Flensburg sowie einem Monat Fahrverbot rechnen. Das Strafmass hängt davon ab, ob jemand gefährdet wurde oder zu Schaden kam.

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