Belgien setzt Schaffhausen auf Corona-Warnliste

Grundsätzlich steht die Schweiz bei den Belgiern auf der grünen Liste - Reisen ins Land sind also ohne Einschränkungen möglich. Grundsätzlich. Denn Belgien unterteilt die Schweiz nach Kantonen. Genf liegt in der roten Zone - Reisen in den Westschweizer Kanton sind somit verboten. Jetzt wurden auf der Liste des belgischen Aussenministeriums drei weitere Kantone von der grünen in die orange Zone hochgestuft: Zug, Graubünden und Schaffhausen. Konkret heisst das, dass Reisen zwar noch erlaubt sind, aber «erhöhte Wachsamkeit» gilt. Es wird empfohlen, sich nach der Rückkehr nach Belgien einem Coronatest zu unterziehen oder sich in Quarantäne zu begeben.

Die Schaffhauser Regierung hat offenbar von den Bündnern von der Liste erfahren. Der Kanton zählt zwar (Stand 10.8.20) nur 137 Fälle, es habe aber in den vergangenen Wochen zwei Ereignisse mit gleich mehreren Fällen gegeben, sagt Gesundheitsdirektor Walter Vogelsanger gegenüber «Blick.ch». «Bei einem kleinen Kanton wirkt sich das prozentual stärker aus», sagt er. Belgische Touristen habe man in Schaffhausen ohnehin nicht viele, sagt Vogelsanger. Es stelle sich aber dennoch die Frage, ob es sinnvoll sei, «eine Region oder einen Kanton gleich so zu verteufeln». Er hoffe, dass sein Kanton bald wieder von der belgischen Warnliste verschwinde.
Belgien habe «klare epidemiologische Kriterien und wendet sie in diesem Fall faktenbasierend an», sagt EDA-Sprecher Georg Farago gegenüber «Blick.ch». Eine Intervention sei nicht geplant, das EDA verfolge die Situation allerdings. (lex)