Strahlend gelb und schwungvoll

Julia Heiri | 
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Von fein bis soulig: Sängerin Cindy Manser zeigte sich erstaunlich wandelbar. Im Hintergrund die Schaffhauser Big Band tonuM und der Kammerchor der Kantonsschule Schaffhausen in den neuen leuchtend gelben Chorpullis. Bild: Selwyn Hoffmann

Der Kammerchor der Kantonsschule, die Big Band tonuM, Solistin Cindy Manser und Stepptänzerin Nina Oeggerli führten mit Duke Ellingtons «Sacred Concert» ein energiegeladenes Jazzkonzert auf.

«Freedom, Freedom, Freedom», sangen die rund 90 Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Kammerchors der Kantonsschule Schaffhausen. In neuen leuchtend gelben Kapuzenpullis trat der Jugendchor am Mittwochabend in der gut gefüllten Stadtkirche St. Johann auf.

Während manche am Anfang noch etwas verhalten wirkten, wippten einige der jungen Sängerinnen und Sänger vom ersten Ton an begeistert zu den jazzigen Rhythmen von Duke Ellingtons «Freedom-suite». Fast mochte man es ihnen gleichtun, hat das «Sacred Concert» von Duke Ellington doch noch so einiges an tanzbaren Rhythmen zu bieten. Kein Wunder, denn Duke Ellington schrieb während eines wichtigen Teils seiner Karriere zahlreiche Tanzmusikstücke, die er mit seinen verschiedenen Bands in Washington und New York aufführte. Gekonnt verlieh die Schaffhauser Big Band tonuM den Stücken den nötigen Groove und Big-Band-Sound. Einzig während leiserer Chorstellen vermochten die dreizehn Bläser den Jugendchor beinahe zu übertönen. Das war schade, denn gerade an denjenigen Stellen, wo der Kammerchor der Kantonsschule ohne Begleitung sang, kam der klare Chorklang besonders schön zur Geltung.

Zwei Zugaben und eine Reise nach Prag

Erstaunlich wandelbar zeigte sich Sängerin Cindy Manser. So legte sie mal mit feiner Stimme ihre Soli über den soliden Klangteppich von Chor und Big Band, um dann wieder mit fester souliger Stimme das Publikum zu berühren. Einen ähnlichen Effekt hatte das Trompetensolo von Hanspeter Külling von der Big Band tonuM im Instrumentalstück «The Shepherd». Er entlockte seinen Instrumenten flehend-soulige Melodien.

Nina Oeggerli spielte mit ihren Füssen ein Perkussionssolo auf den Bühnenbrettern.

Überraschend gestaltete sich der Auftritt der Stepptänzerin Nina Oeggerli im Stück «David danced before the Lord». Schnell und schwungvoll spielte die junge Frau mit ihren Füssen ein Perkussionssolo auf den Bühnenbrettern. Den Höhepunkt des Abends bot schliesslich das Finale «Praise God and Dance». Alle Aspekte des vielfältigen Konzerts wurden in diesem Stück auf einen Nenner gebracht. Kammerchor, Solistin, Stepptänzerin und Big Band gaben unter der Leitung von Ulrich Waldvogel Herzig ein mitreissendes Schlussbouquet zum Besten. Und das sogar zweimal, denn das Publikum erklatschte sich an diesem Abend zwei Zugaben.

Nach einem zweiten Konzert geht es für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Kammerchors in einer Woche los auf die Chorreise nach Prag. Dort wird der Schülerchor am «Young 2019 Bohemia», einem Festival für ­Jugendchöre und Jugendorchester, auftreten.

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