Rheinfalllauf: Gehen ist schneller als Rennen

Miriam Barner | 
Noch keine Kommentare

Gestern ging der 15. Rheinfall­lauf über die Bühne. Aufgrund der neuen Streckenführung war er so streng wie noch nie.

Eine Menschentraube versammelt sich um 9.20 Uhr vor der Rheinfallhalle in Neuhausen. In nur wenigen Minuten beginnt der Rheinfallrun, der kürzere Lauf mit nur 6,8 Kilometern. Laute Musik kommt aus den Lautsprechern, die Menge ordnet sich hinter dem Startband ein. Ein kurzer Countdown wird abgezählt und der Startschuss peitscht durch die Luft.

Die Läufer rennen zum Rheinufer, dann über die Brücke Eiserner Steg nach Flurlingen und passieren die erste Verpflegungsstelle. Danach beginnt der Anstieg über den Kirchweg nach Uhwiesen.

Vom Laufschritt zum Gehen

Nur nach wenigen Höhenmetern schwindet bei einigen Sportlern das Durchhaltevermögen und sie wechseln vom schnellen Laufschritt zum gemächlichen Gehen. Umso mehr Willen braucht es bei denen, die beim langsameren Joggen bleiben und sich so den Berg hochkämpfen.

Oben angekommen steht eines fest: Ob man geht oder läuft, der Anstieg ist so oder so sehr anstrengend, und man ist noch nicht einmal in der Hälfte der zu bewältigenden Strecke. Doch ab Uhwiesen wird der Weg nach Dachsen einfacher, da die Schwerkraft beim Streckengefälle unterstützend mithilft.

Die drückende Hitze Richtung Nohl bedeutet für die Läufer eine zusätzliche Belastung. Kaum sind die letzten Meter ins Nohl erklommen, werden von den Helfern nasse Schwämme verteilt, die für eine willkommene Abkühlung sorgen. Bald ist das Ziel beim Schlössli Wörth auch nur noch einen Kilometer entfernt und sorgt bei vielen Läufern für einen Motivationsschub. Nur noch wenige von Zuschauerjubel begleitete Meter und der Lauf ist geschafft.

Neue und alte Bekannte am Lauf

Auch Walkerin Inge Selig hat es ins Ziel geschafft, mit einer Stunde und vier Minuten. Mit Jahrgang 1934 ist sie die älteste Teilnehmerin am Rheinfalllauf. «Ich mache schon zum vierten Mal mit, doch dieses Jahr habe ich wegen der umgeleiteten Strecke fünf Minuten mehr Zeit gebraucht», so Selig. Auch nächstes Jahr wird sie hoffentlich wieder mitlaufen, doch jetzt warte sie auf ihre Tochter: «Die macht den 21-Kilometerlauf.»

Den Halbmarathon bestritt auch Alicia Moser und kam als erste Frau ins Ziel. Ihre Zeit: 1:29.40,8. «Ich hätte das niemals gedacht, ich bin mega zufrieden, denn es ist eine ganz anspruchsvolle Strecke», so Moser. Sie war gestern zum ersten Mal dabei und wird «auf jeden Fall» am Rheinfalllauf 2019 teilnehmen.

Im Gegensatz zu Moser ist der fünffache Sieger Moha Hamd dieses Jahr nicht wie gewöhnlich auf dem ersten Platz, sondern belegt den dritten im Halbmarathon. In dieser Saison sei er aufgrund einer Verletzung nicht so gut. «In der Hälfte der Strecke hatte ich Magenprobleme», fügte er an.

Laut OK-Präsident Christoph Wahrenberger haben sich 743 Läufer klassiert. Bei der kurzen Strecke musste ein Läufer aufgrund eines Hitzestaus aufgeben und bei der langen Strecke haben drei Läufer den Lauf abgebrochen.

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren