Alte Schmiede wird bald wieder geöffnet

Luc Müller | 
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Für dieses historische Schmuckstück hat die Gemeinde ein neues Betriebskonzept erarbeitet. Nach rund zwei Jahren sollen bald wieder Besucher kommen.

Seit rund zwei Jahren ist die historische Schmiede in Neunkirch an der Vordergasse 8 geschlossen. Seither ist die Schmiedewerkstatt in einem spätgotischen Steinbau mitten im Städtli aus dem 16. Jahrhundert nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen. Das wird sich nun bald ändern. Der Gemeinderat gab diese Woche bekannt, dass die «alte Schmitte» wieder ihre Tore öffnet. Nach Angaben von Gemeindepräsident Ruedi Vögele gab es intensive Gespräche zwischen der Gemeinde, der Hauseigentümerin, der kantonalen Denkmalpflege sowie einbezogenen Fachleuten.

Trägerschaft gesucht

Ein neues Betriebskonzept liegt bereits vor. Darin ist festgehalten, dass jährlich auf Anmeldung 25 Gruppen die alte Schmiede besuchen können – das heisst: Fast alle zwei Wochen ist das möglich. Zusätzlich sollen in den Sommermonaten die Räumlichkeiten, in denen bis in die 1940er-Jahre Hermann Uehlinger als letzter Schlosser der Vordergasse tätig war, einmal im Monat für alle Besucher offen sein. Für geführte Gruppen wird Eintritt verlangt, wie Vögele erklärt. Für Schulklassen sollen die alten Räume wenn immer möglich geöffnet werden.

«Die alte Schmiede soll durch eine Trägerschaft geführt werden», berichtet der Gemeindepräsident von Neunkirch weiter. Noch ist nicht klar, wer diese Trägerschaft übernimmt. Im Städtli gebe es aber genügend Vereine, die schon Interesse angemeldet hätten. Aus einer Erbschaft heraus hat die Gemeinde 1996 das gesamte Inventar der Schmiede geschenkt bekommen. Das Haus, in welchem die alte Werkstatt eingerichtet ist, wurde aber verkauft. «Die Einzigartigkeit ist das Inventar in der originalen Werkstatt, sodass es keinen Sinn macht, die alte Schmiede auszuräumen und anderswo aufzubauen», erklärt Ruedi Vögele. Aus diesen Gründen hat die Gemeinde die Räume seit 1996 jeweils von den Besitzern gemietet. Auf private Initiative wurden die Räume auf Anfrage öfter der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und die alte Schmiede auch wieder für Besucherführungen eingefeuert. Die Hausbesitzerin wohnt direkt über der Schmiede. Dies führte in der Vergangenheit zu Problemen, weil durch die vielen Besucher zu viel Betrieb herrschte. Deshalb blieben die historischen Räume zwei Jahre zu. «Nun haben wir einen neuen Mietvertrag, basierend auf einem beidseitig akzeptierten Betriebskonzept, mit der Besitzerin der Schmiede abgeschlossen und die Besuchszeiten angepasst», sagt Vögele. Sobald die Trägerschaft gefunden sei, werde die Schmiede wieder geöffnet.

Die Schmiede wurde 1824 an der Vordergasse eingerichtet. «Sie ist immer noch intakt. Die Maschinen und der Blasebalg funktionieren noch. Es scheint, als sei der letzte Schmied eben kurz in die Pause gegangen und komme gleich wieder. Das ist fantastisch.» Dass die Schmiede so gut erhalten und funktionstüchtig sei, mache sie einzigartig in der Schweiz. «Sie kann ein touristischer Anziehungspunkt für unser Städtli werden», hofft der Gemeindepräsident.

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