Die verbotene Frau am Boston-Marathon
Vor fünfzig Jahren schrieb Kathrine Switzer Sportgeschichte, als sie mit der Startnummer 261 als erste Frau den Boston-Marathon absolvierte.
Als K.V. Switzer meldete sich Kathrine Switzer beim Boston-Marathon im Jahre 1967 an und erhielt die Startnummer 261. Niemand ahnte, dass hinter den Initialen eine Frau steckte. Damals war es noch nicht üblich, dass Frauen an einem Marathon teilnahmen. Die Sportfunktionäre vertraten die Auffassung, Frauen seien zu einem Marathon körperlich nicht imstande. Ihnen könne «beim Laufen die Gebärmutter herausfallen» - von solchen Mythen berichtet Switzer. Völliger Quatsch, wie wir heute alle wissen, dennoch waren die damaligen Zeiten anders und die sportliche und körperliche Leistungsfähigkeit von Frauen musste erst bewiesen werden.
Einigen Teilnehmern war es bereits aufgefallen, dass an jenem Marathon eine Frau mitlief, doch waren keine Einwände spürbar. Erst als Rennleiter Jock Semple erkannte, dass eine weibliche Läuferin dabei war, war die gute Stimmung verflogen. Der Rennleiter höchstpersönlich machte sich auf die Verfolgungsjagd und wollte Switzer aufhalten. Doch dieser hatte nicht mit Switzers Freund Tom Miller gerechnet. Der Hammerwerfer und Ex-Footballspieler liess nicht zu, dass Semple seiner Freundin zu nahe kam. So absolvierte Katherine Switzer 1967 als erste Frau den Boston-Marathon. Erst fünf Jahre später, 1972 wurden Frauen offiziell zugelassen. Dieses Jahr zum Jubiläum nahm die nun 70-jährige Switzer nochmals am Marathon teil.