Grosse Rochade bei den Grünen Schaffhausen: Co-Präsidium folgt auf Roland Müller

Acht Jahre lang war Roland Müller Präsident der Grünen Schaffhausen. An der Generalversammlung vom Mittwochabend ist er zurückgetreten und hat die Aufgaben einem Zweierteam übergeben. Auch im Vorstand kommt es zu zahlreichen Wechseln.
Im Restaurant Falken trafen sich am Mittwochabend Mitglieder der Grünen Schaffhausen, um ihre Generalversammlung abzuhalten. Dort kam es zu einigen Änderungen im Vorstand und im Präsidium, wie die Partei in einer Medienmitteilung bekanntgibt. Die wohl gewichtigste: Präsident Roland Müller tritt nach acht Jahren von seinem Amt zurück. Er habe die Partei während seinen Jahren als Präsident äusserst engagiert geleitet, schreiben die Grünen – Müller sei mit viel Herzblut für eine solidarische und ökologische Politik eingestanden.
«In Zeiten des globalen Rechtsrutsches und autoritärer Männerriegen braucht es die Grünen auch im Lokalen umso mehr.»
Gianluca Looser, Kantonsrat
Als Nachfolger von Müller haben sich die Parteimitglieder für eine Doppelspitze entschieden. Neu bilden Lena Jaquet und Gianluca Looser gemeinsam das Präsidium, sie wurden einstimmig gewählt. Sowohl Primarlehrerin Jaquet als auch Kantonsrat Looser waren zuvor bei den Jungen Grünen aktiv, mit der Wahl wechseln sie nun zu den Grünen. «Ich freue mich, die Zukunft der Grünen in Schaffhausen mitgestalten zu dürfen und auch persönlich wieder mehr Zeit mit politischen Themen zu verbringen», lässt sich Jaquet zitieren, die noch im vergangenen Dezember bekanntgab, sich aus dem Grossen Stadtrat zurückzuziehen. Looser ergänzt: «In Zeiten des globalen Rechtsrutsches und autoritärer Männerriegen braucht es die Grünen auch im Lokalen umso mehr.»
Partei will ihre Sitze verdoppeln
Neben dem vormaligen Präsidenten stellten sich auch Liridon Maliqi, Bernhard Schlegel und André Sauter nicht zur Wiederwahl, sie bleiben der Partei allerdings weiterhin erhalten. Für sie ergänzen Pia Leu, Lisa Brühlmann und Gaétan Surber neu den Vorstand – sie alle kommen von den Jungen Grünen. Die Bisherigen Urs Hinnen und Doris Brügel wurden wiedergewählt.
Der neu zusammengesetzte Vorstand gibt direkt ambitionierte Ziele aus. Mit Bezug auf die Kantonsratswahlen 2028 sagt Looser: «Wir wollen unsere Sitze mindestens verdoppeln. Das Potenzial ist da und die Dringlichkeit unserer Anliegen umso stärker.» Zudem soll ein Mitgliederwachstum erreicht werden, um die Grünen als «starke Kraft in der Schaffhauser Linken zu positionieren», schreibt die Partei.