Suizidkapsel Sarco soll in Nürnberg ausgestellt werden – doch die Schaffhauser Staatsanwaltschaft blockt ab

Im September 2024 starb eine 64-jährige Amerikanerin in der Sarco-Kapsel in einem Waldstück in Merishausen. Nun möchte ein Museum in Nürnberg die eingesetzte Kapsel in ihrer Ausstellung präsentieren.
Ein Knopfdruck löste im vergangenen Herbst ein Strafverfahren aus, das international für Schlagzeilen sorgte. Am 24. September wurde die Selbstmordkapsel Sarco erstmals eingesetzt – in einem Waldstück in Merishausen. Dabei kam eine 64-jährige US-Amerikanerin ums Leben. Mehrere Personen wurden verhaftet. Dazu zählte auch Florian Willet, Chef der Schweizer Sarco-Organisation «The Last Resort». Er sass von September bis Dezember zehn Wochen in Untersuchungshaft. Der Prozess ist immer noch nicht abgeschlossen.
Auch Monate nach dem Einsatz der Kapsel ist das Interesse daran gross. Wie die «NZZ» schreibt, wollen Kuratoren des Zukunftsmuseums in Nürnberg die eingesetzte Kapsel in einer Ausstellung präsentieren. Der Schwerpunkt der Institution ist die Technikethik. Das Museum plane, das Thema selbstbestimmtes Sterben auszustellen.
Die Schaffhauser Staatsanwaltschaft hat die Anfrage des Museums erst auf erneute Nachfrage hin beantwortet. Zum jetzigen Zeitpunkt kann die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Kapsel nicht freigegeben werden.
Sarco-Erfinder ist optimistisch
Philipp Nitschke, Erfinder des Sarco, stimmte der Präsentation im Museum bereits zu. Zudem wäre es theoretisch auch möglich, ein anderes Sarco-Modell zur Verfügung zu stellen. Nach dem Suizid im Kanton Schaffhausen haben die niederländischen Behörden auch diese Kapsel beschlagnahmt. Nitschke ist dennoch optimistisch, dass sein Anwalt deren Auslieferung in die Schweiz verhindern kann. Derzeit wird der Fall beim höchsten niederländischen Gericht bearbeitet.