«Die Not war grösser als die Zweifel» – Roland Klein rechnet mit der FCS-Vergangenheit ab

Tobias Erlemann | 
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Portrait von Roland Klein, Club Boss beim FC Schaffhausen, im Lipo Park, am Donnerstag, 21. Januar 2021. (Melanie Duchene / Schaffhauser Nachrichten)
Roland Klein im Munotsaal der FCS-Arena. Für viele Jahre war dies quasi sein Zuhause. Nach dem Verkauf seiner Aktienanteile an der FCS AG will er nun nur noch als Fan ins Stadion kommen. Bild: Melanie Duchene

Im Juni 2019 kaufte Roland Klein die Aktien an der FC Schaffhausen AG. Der Höhepunkt in seiner Ära war der Fast-Aufstieg im Mai 2022. Aber Klein musste auch immer wieder viel Kritik einstecken. Im SN-Interview blickt er zurück auf seine Zeit beim FCS. Und er spricht auch über falsche Entscheidungen und bis dato geheime Geldgeber.

Roland Klein, fast sechs Jahre lang waren Sie Alleinaktionär der FC Schaffhausen AG, nun haben Sie die Anteile an die Lotus One Suisse AG verkauft. Was herrscht vor: Erleichterung oder ein bisschen Wehmut?

Roland Klein: Die Erleichterung überwiegt, da der FCS nun eine Zukunft hat. Wir wollten im Sommer 2019 den Klub retten, die Situation war damals sehr schlecht. Es war niemand da, der die Verantwortung übernehmen wollte. Und wie heute hing die Lizenz am seidenen Faden. Wir mussten finanzielle Garantien leisten, damit der FCS überleben kann.

Was war damals die Zielsetzung?

Klein: Wir wollten in einem Zeitrahmen von drei bis vier Jahren etwas Nachhaltiges aufbauen, um den Klub dann in gute Hände zu übergeben. Das ist uns drei Jahre lang ganz gut gelungen, das vierte Jahr lief nicht so rund. Da büssten wir für den Nichtaufstieg in der Saison 2021/2022.

Wie meinen Sie das?

Klein: Wir haben nach der Niederlage in der Barrage gegen den FC Luzern quasi wieder bei null angefangen. Das war eine frustrierende Situation. Zu Beginn unserer Tätigkeit lief der FC Schaffhausen unter dem Radar, die Spieler standen nicht so im Fokus. Als wir aber diese fantastische Saison hinlegten, waren unsere Spieler plötzlich begehrt. Fünf oder sechs Stammkräfte haben uns danach verlassen, diesen Aderlass konnten wir mit den finanziellen Möglichkeiten nicht ausgleichen. Und ja, wir haben auch personelle Fehlentscheide getroffen.

War der Mai 2022 also der Knackpunkt für die aktuelle Situation? Damals war man auf dem Höhepunkt, zwei Spiele in Folge waren ausverkauft mit 8000 Zuschauern, es war Fussballfieber angesagt in der Munotstadt. Wäre man mit einem Aufstieg in ein anderes Fahrwasser gekommen? Danach ging es wieder bergab, das Geld wurde wieder knapp …

Klein: Das Geld war immer knapp. Die damalige Mannschaft hat im Vergleich zu den anderen Teams in der Challenge League nicht viel gekostet. Die Swiss Football League hatte uns in den ersten zwei Jahren sogar verpflichtet, mit einem Minibudget zu haushalten. Als wir gestartet sind, haben wir den Etat erst mal von knapp 6 Millionen Franken auf 3,5 Millionen runtergeschraubt. Aber: Wir hatten ein gutes Händchen in der Kaderplanung. Wir haben junge Spieler aus den unteren Ligen geholt wie Uran Bislimi, Serge Müller oder Amir Saipi. Viele talentierte Jungs kamen, weil Murat Yakin unser Trainer war, das hat gezogen. Und der Erfolg hat sich nach und nach eingestellt. Die Fast-Aufstiegsmannschaft 2022 war noch erstellt von Murat Yakin. Wir konnten dann die Lorbeeren ernten, auch wenn Murat zuvor zum Nationaltrainer berufen wurde.

War dies der Höhepunkt Ihrer Ära? Hat man im Erfolg ein paar Fehlentscheidungen zu viel getroffen?

Klein: Fehlentscheidungen haben wir sicherlich getroffen. Das ist einfach der Fall, wenn man sich im Fussball-Business exponiert. Im sportlichen Bereich konnten wir den Aderlass nicht auffangen. Auch war es ein Fehler, dass wir Martin Andermatt haben gehen lassen. Im Verbund mit Hakan Yakin hat das super funktioniert. Diese Konstellation hätten wir beibehalten sollen. Dazu war im Kader auch viel Frust vorhanden nach dem Nichtaufstieg, auch bei Hakan als alleinigem Cheftrainer. Das haben wir unterschätzt.

Wäre ein Grossangriff die richtige Alternative gewesen? Also den Schwung mitnehmen, noch mal richtig investieren, um dann den Aufstieg in die Super League zu schaffen?

Klein: Das Problem waren eher die mentalen Altlasten. Der ein oder andere war enttäuscht, dass er weiter in der Challenge League spielen musste, während einige Kollegen in die Super League wechselten. Und wir sind halt nicht der FC Bayern, wo man jeden Abgang locker gleichwertig ersetzen kann. In Schaffhausen muss man andere Lösungen finden, um erfolgreich zu sein.

Imran Bunjaku, Roland Klein und Murat Yakin vom FC Schaffhausen posieren im Lipo Park, am Donnerstag, 21. Januar 2021. (Melanie Duchene / Schaffhauser Nachrichten)
Das waren noch Zeiten im Januar 2021: FCS-Besitzer Roland Klein (Mitte) mit dem damaligen Trainer Murat Yakin (r.) und Captain Imran Bunjaku. Bild: Melanie Duchene

Nach dem Nichtaufstieg 2022 haben sie sich mehr und mehr rausgenommen, auch gesundheitsbedingt. Hätten Sie sich rückblickend doch mehr einbringen sollen? Die Kritik an Ihrer Person wurde immer grösser …

Klein: Das ganze Produkt Challenge League ist wirtschaftlich nicht tragbar. Es wird immer defizitär bleiben. Man spart sich zu Tode, aber fährt trotzdem Verluste ein. Dessen waren wir uns immer bewusst, wir haben aber auch Schritte nach vorne gemacht. Wirtschaftlich konnten wir eine solide Bilanz vorlegen. Damals war die grösste Sorge der Zuschauer noch, dass die Würste im Stadion nicht gut gebraten sind oder das Bier zu lange braucht. Wenn das die grössten Probleme sind, ist das eigentlich ein gutes Zeichen.

Sie sprechen immer in der Wir-Form. Meinen Sie damit das Duo Roland Klein und Murat Yakin? War die Übernahme des FCS ein gemeinsames Projekt?

Klein: Mit «wir» meine ich alle beim FCS, die das Projekt mitgetragen haben. Das können zwei Personen alleine nicht leisten. Da braucht es eine Truppe, die bereit ist, mehr zu leisten als das Normalprogramm.

Aber welche Rolle hatte damals Murat Yakin? Und welche Rolle nimmt er womöglich noch immer ein?

Klein: Er hatte zur damaligen Zeit eine sehr wichtige Rolle. Er war Teil von allem, aber nie Aktionär der FC Schaffhausen AG. Murat war am Anfang stark involviert als Cheftrainer, er ging voraus. Und auch für den ganzen Betrieb war er wichtig, er hat eine fantastische Ausstrahlung und kann Menschen mitnehmen und motivieren. Auch im Marketingbereich konnten wir Sponsoren gewinnen durch seine Präsenz und seine Bereitschaft, Gespräche mitzuführen. Mit seinem Abgang zur Schweizer Nationalmannschaft hat sich das alles stark reduziert. Ich glaube, er hat noch immer ein Herz für den FC Schaffhausen, wir haben da so viel Schweiss und Blut reingesteckt, das kann man nicht einfach abstellen. Er war auch nach seinem Abgang in Schaffhausen immer erreichbar für mich mit Ratschlägen und Tipps. Aber im operativen Bereich war er nicht mehr tätig und hat auch keinerlei Entscheidungen mehr getroffen, wie das immer wieder erzählt wird.

Salopp gesagt: Dann ist ja quasi der Schweizer Fussballverband schuld am Niedergang des FC Schaffhausen!

Klein: (lacht) Wir hatten ja den Spruch auf unserer Homepage nach seiner Ernennung zum Nationaltrainer: «Schweizer Nationalmannschaft powered by FC Schaffhausen». Aber im Ernst: Der Abgang von Murat war für den FCS natürlich ein herber Schlag. Aber wenn du so eine Chance bekommst, Nationaltrainer deines Landes zu werden, musst du die annehmen. Der springende Punkt war vielmehr, dass neben dem Trainer auch zu viele Spieler gegangen sind. Ein junger Spieler, der was leistet, wird irgendwann gehen. Schaffhausen ist eben eine Durchgangsstation.

Gehen wir chronologisch vor: Kurz bevor Sie sich ganz aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen haben, wurde noch das Unternehmen Berformance ins Boot geholt. Die Firma ist angeklagt wegen Millionenbetrugs im dreistelligen Bereich. Hätten Sie besser die Finger von Berformance gelassen?

Klein: Im Nachhinein ist man immer schlauer, das war keine gute Entscheidung. Als das Interesse aufflammte, haben wir das Unternehmen geprüft nach unseren Möglichkeiten. Das sah solide aus. Und am Anfang haben sie auch alle Sponsorengelder gezahlt, diese Einnahmen waren wichtig für den FCS. Zuvor ist Wefox als Hauptsponsor ausgestiegen, wir hatten ein riesiges Loch in der Kasse. Aber rückblickend sind wir schlauer: Das Sponsoring war ein Fehler, da brauchen wir nichts beschönigen.

Die nächste viel diskutierte Entscheidung war die Stabübergabe an Jimmy Berisha, der sogleich CEO und alleiniges Verwaltungsratsmitglied wurde – also quasi alleinmächtig agierte. Dieser hatte mal für GC einen chinesischen Investor an Land gezogen. Hatte man die Hoffnung, dass Berisha gleich einen Käufer findet?

Klein: Nicht in erster Linie. Das war dem geschuldet, dass mit Jimmy Berisha jemand kam, der Verantwortung übernehmen wollte. Keine regionale Grösse in Schaffhausen, die ich ansprach, wollte die Führung übernehmen. Und Berisha hatte einen Geldgeber in der Hinterhand, der den Klub Stück für Stück kaufen wollte und auch gleich einen grossen Betrag leistete. Aber Sie haben mich vorhin gefragt, ob ich mir etwas vorwerfen muss. In diesem Fall ja: Ich hätte darauf bestehen sollen, dass noch weitere regionale Personen in den Verwaltungsrat berufen werden, um einen Kontrollmechanismus zu haben.

Ob er da schon ahnte, was kommt? Roland Klein bei der Vorstellung des neuen CEO Jimmy Berisha. Rückblickend sagt Klein deutlich, dass dessen Verpflichtung ein Fehler war. Bild: Roger Albrecht.

Hatte Jimmy Berisha zu viel Machtfülle?

Klein: Die Not war leider grösser als die Zweifel. Im Nachhinein wissen wir, dass Jimmy Berisha Sachen abgezogen hat, die wir uns vorher nicht ausmalen konnten.

Inwiefern?

Klein: Er hat sich Sachen geleistet, die einfach nicht gehen im Fussball. Näher will ich darauf nicht eingehen, weil einiges erst noch aufgearbeitet werden muss. Wir haben uns schon daran orientiert, dass er GC einen grossen Investor gebracht hat. Er hatte schon vor seiner Ernennung ein Mandat, die FCS AG zu verkaufen. Nicht exklusiv wohlgemerkt, wie er das immer behauptet. Doch leider hat er nie etwas Konkretes auf den Tisch gelegt. Vieles, was er erzählte, waren einfach nur Märchen aus «1001 Nacht».

Hatten Sie sich irgendwann überlegt, selbst noch mal das Ruder rumzureissen?

Klein: Nein, das war keine Option. Ich hatte klar gesagt, dass ich raus bin aus dem Tagesgeschäft, da wollte ich mich nicht mehr einmischen. Nur ein bisschen dabei sein, das ist nicht mein Ding. Ich stehe für klare Verhältnisse.

Aber war das nicht auch ein Tanz auf der Rasierklinge? Als alleiniger Aktionär waren Sie ja noch in der Verantwortung. Wäre die FCS AG konkurs gegangen, hätten Sie ein Problem gehabt …

Klein: Das ist so, keine Frage. Ich habe mich jahrelang aufgerieben, immer wieder Geldgeber zu finden. Nun sah ich es als meine Aufgabe an, einen Nachfolger zu installieren. Der FCS wird vermutlich nie schwarze Zahlen schreiben, nicht mal in der Super League.

Wie haben Sie das Ganze finanziert? Wer hat die Löcher gestopft?

Klein: Wir hatten eine Gruppe von fünf bis sechs Personen, die jedes Jahr etwas zugeschossen hat.

Wer sind diese Personen?

Klein: Aus dem Bekannten- und Freundeskreis von mir und Murat Yakin. Die Leute wollen nicht in die Öffentlichkeit, sie haben das uns zuliebe gemacht. Einige davon haben nicht mal etwas mit Fussball zu tun, deshalb sind wir umso dankbarer, dass sie uns unterstützt haben.

Es wurden hernach mysteriöse Entscheidungen getroffen, wie die Professionalisierung der 2. Mannschaft, was einen Abgang von mehr als einem Dutzend regionalen Talenten bewirkte. Was sagen Sie dazu?

Klein: Das war der komplett falsche Weg. Auch die Entlassung von Nachwuchschef Mischa Mustafoski war ein riesiger Fehler, der jetzt hoffentlich schnell korrigiert wird. Nach einem halben Jahr ist der Spuk mit der zweiten Mannschaft schon wieder vorbei mit dem Abgang von Leonid Novoselskiy. Leider wurde damit extrem viel kaputt gemacht.

Sie sind auch weiterhin Zielscheibe von Anfeindungen. Wie gehen Sie damit um?

Klein: Ich bin zum Glück nicht auf Social Media aktiv, so muss ich nicht alles lesen, was über mich geschrieben wird. Grundsätzlich bin ich offen für Kritik. Aber Leute, die keine Ahnung und selbst nie eine Funktion in einem Profiverein ausgeübt habe, nehme ich nicht ernst. Die wollen sich doch nur aufspielen. Ich würde mir auch nicht anmassen, in einem Sanitärbetrieb, in einer Spenglerei oder in einer Schreinerei mitzumischen und zu sagen, wie es laufen soll. Nur im Fussball meint jeder, er kann ohne Wissen mitmischen. Auch deshalb wird es immer schwieriger, jemanden zu finden, der an vorderster Front anpackt. Zum Glück für Schaffhausen gibt es noch engagierte Personen wie Giorgio Behr. Er ist ein Glücksfall für die Stadt und den Kanton.

Haben Sie Giorgio Behr mal angerufen und gefragt, ob er neben Handball nicht auch noch den Fussball übernehmen will?

Klein: (lacht) Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Giorgio. Wir tauschen uns immer wieder aus, wie zuletzt bei der Aktienübergabe. Aber nein, Giorgio steht für Handball, nicht für Fussball.

Die nächste diskutierte Entscheidung: die Installierung von Fitim und Boletin Hasani als neue Verwaltungsräte und vermeintliche Käufer …

Klein: Die Veröffentlichung auf der Homepage des Klubs, dass die Hasani-Brüder die FCS AG per sofort kaufen werden, war wiederum eine Selbstinszenierung von Jimmy Berisha. Eine Reaktion darauf, dass er als Verwaltungsrat abgesetzt wurde.

Haben Sie ihn abgesetzt als Besitzer?

Klein: Indirekt ja. Wie ich vorher schon beschrieben habe, gibt es eine kleinere Gruppe, die uns immer mit Geld ausgeholfen hat. Vertreten wird diese Gruppe inzwischen von meinem Anwalt Silvan Hürlimann, dem ich alle Befugnisse für einen Verkauf übertragen hatte. Diese Gruppierung hat beschlossen, dass Jimmy Berisha nicht mehr tragbar ist. Und sie haben mich gebeten, die Hasani-Brüder in den Verwaltungsrat zu wählen. Nach einer eingehenden Orientierung habe ich die Unterschrift zu dieser Rochade geleistet.

Waren die Hasani-Brüder gar nie als Käufer vorgesehen?

Klein: Sie haben mitgeholfen, dass die FCS AG endlich eine Erfolgsabrechnung präsentieren konnte, die mögliche Interessenten zufriedenstellte. Das konnte Berisha nicht, er hat keinerlei Unterlagen zur Prüfung vorlegen können. Die Hasanis haben den Laden aufgeräumt. Über alles andere kann ich jedoch keine Auskunft geben, da ich nicht involviert war. Was ich sagen kann: dass ich nie ein Übernahmeangebot der Aktien durch die Hasani-Brüdern erhalten habe.

Jetzt ist tatsächlich ein neuer Investor aus Singapur da. Wann haben Sie zum ersten Mal gespürt: «Hey, das könnte echt was werden!»?

«Man weiss nie, was die Zukunft bringt. Aber ich habe ein sehr positives Gefühl!»

Roland Klein, Ex-Besitzer der FC Schaffhausen AG

Klein: Auf meiner Asienreise habe ich im Februar in Singapur Urs Brütsch getroffen. Urs hatte mich vor rund vier Jahren kontaktiert, da er sich mit seinem Unternehmen beim FCS engagieren wollte. Er spielte einst für den FCS und ist riesiger Fan. Nun wollte er sich mehr einbringen, auch finanziell. So waren wir immer in Kontakt. Er hat ja die Initiative ergriffen, nachdem er hörte, dass die Leute aus Singapur einen Klub suchen. Im Februar berichtete er mir bei einem Abendessen davon, wer die Leute sind und was sie vorhaben. Er hat sie als seriös beschrieben, da steckt einiges dahinter. Man weiss nie, was die Zukunft bringt. Aber ich habe ein sehr positives Gefühl!

Der FC Schaffhausen scheint so langsam in ruhiges Fahrwasser zu kommen, zumindest finanziell. Rein sportlich droht weiter der Abstieg in die Promotion League. Rückblickend: War es eine gute Idee, den FCS im Sommer 2019 zu übernehmen?

Klein: Die Liebe zum FCS wird immer da sein. Meine Knieoperationen zwangen mich dazu, mich aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen. Nun werde ich noch am Rücken operiert, dann dürfte der grosse «Service» erledigt sein. So habe ich mir fest vorgenommen, zum ersten Spiel in der neuen Saison live im Stadion zu sein. Wir sind damals gestartet mit einer riesigen Energie und haben uns voll in die Arbeit gestürzt. Erst als ich raus war, habe ich gemerkt, wie belastend solch eine Führungsaufgabe ist. Du selbst machst es mit einer riesigen Freude, aber alle anderen aus deinem Umfeld, angefangen bei der Familie, müssen zurückstecken. Es ist ein Sieben-Tage-Job, rundum die Uhr, es gibt keine Ferien. Ich will die Zeit aber nicht missen.

Würden Sie es wieder machen?

Klein: Als ich angefangen habe, fragte ich Ex-FCS-Präsident John Kaiser, unter dem ich noch Spieler war, ob er es wieder machen würde. (lacht) Seine Antwort: «Auf keinen Fall!» Man muss wissen, dass es kaum Wertschätzung dafür gibt, was man leistet. Die grosse Allgemeinheit vergisst schnell. Aber das soll nicht zu negativ klingen. Es sind zwiespältige Gefühle. Insgesamt überwiegen aber die positiven Momente, deshalb bereue ich es nicht, im Sommer 2019 beim FCS eingestiegen zu sein.

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