So tickt der neue Spielvi-Trainer: Ken Schuler geht unerschrocken an eine grosse Aufgabe
Seit wenigen Tagen steht Ken Schuler auf dem Trainingsplatz der SV Schaffhausen. Das ist nichts Neues, das hat der 31-Jährige schon in den letzten Monaten getan. Doch seit einigen Wochen hat sich seine Rolle verändert. Denn heute ist Schuler der Cheftrainer beim Erstliga-Club.
Dass er als Trainer eines der fussballerischen Sympathieträger der Region mehr im Fokus steht, als das früher der Fall war, erlebt Ken Schuler dauernd. Immer wieder wird er darauf angesprochen. Denn der junge Mann ist seit wenigen Wochen der neue Cheftrainer der SV Schaffhausen, im Volksmund «Spielvi» genannt. In der regionalen Fussballszene hatte der Aufsteiger in die 1. Liga für Verwunderung gesorgt, als sich der Verein vom bisherigen Cheftrainer Michael Schilling getrennt hat. Mit der Begründung, dass einige Spieler unter Schilling nicht mehr weitermachen wollten. Und so kam es, dass Ken Schuler, der seit letztem Sommer Schillings Assistent war, zum Cheftrainer aufrückte. Das dreiköpfige Präsidium der SVS und Sportchef Maurizio Cannellino entschieden sich für die Trennung von Schilling und hievten Schuler auf den Chefposten.
Der erste TV-Auftritt
Der hat nach wie vor ein gutes Verhältnis zu seinem Vorgänger und war bereit, die Herausforderung bei der «Spielvi» anzunehmen. «Die Aufgabe reizt mich. Ich bin topmotiviert und möchte meine Erfahrung und mein Wissen einbringen», erklärte der 31-Jährige. Und so kam es, dass der neue SVS-Trainer zu seinem ersten Interview und in der Sendung «Hüt im Gschpröch» im Schaffhauser Fernsehen zu seinem ersten TV-Auftritt kam. Wie es seine Art ist, meisterte der junge Trainer seine Premiere entspannt und locker und konnte sich, seine Trainerphilosophie und was er künftig sowohl von seinem Team erwartet, wie auch die Erwartungen an die Rückrunde vorstellen.
Seine Karriere als Spieler musste Ken Schuler wegen der kaputten Knie frühzeitig aufgeben. Darum wechselte er ins Trainermetier. In seinem Heimatclub SV Schaffhausen stand er viele Jahre für verschiedene Juniorenmannschaften an der Seitenlinie. Auch als Assistenztrainer sammelte Schuler bereits grosse Erfahrungen. So wechselte er nach Winterthur und wirkte im nationalen Juniorenfussball mit. Später übernahm er im Regionalfussball die Assistentenrolle bei NK Dinamo Schaffhausen und der zweiten Mannschaft der SVS. Mit diesem Rucksack an Wissen und Erfahrung folgt nun der nächste Quantensprung für Ken Schuler in den gehobenen Amateurfussball.
Konkurrenzfähiges Team
Dort, in der 1. Liga, wohin sein Heimatverein aufgestiegen ist, konnte er als Assistent von Michael Schilling bereits seit Sommer das Geschehen erleben. «Wir haben gesehen, dass wir in dieser Liga mithalten können», beschreibt Schuler seinen Eindruck von der Gruppe 3 in der vierthöchsten Schweizer Liga. Auch mit seiner Vorstellung vom Spiel seines Teams (schnelles Umschalten) glaubt er daran, dass die SVS weiterhin den einen oder anderen Anwärter auf Spitzenplätze ärgern kann. Sehr zufrieden ist Schuler mit dem Geist, der im Kader herrscht. Das mache die SVS zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz.
Um das auch auf dem Platz auszuspielen, läuft die Rückrundenvorbereitung auf Hochtouren. Die ersten Testspiele sind absolviert. Es folgt noch Anfang Februar das Trainingslager in Benidorm in Spanien. Dort soll der Feinschliff erfolgen. Höhepunkt dieser Trainingseinheiten ist das Testspiel gegen den FC Wohlen. «Und dann folgt am Samstag, dem 15. Februar das Nachholspiel vom Dezember gegen die AC Taverne auf dem Bühlplatz. Das ist die richtige Standortbestimmung zum Rückrundenstart», erklärt Trainer Ken Schuler.
Bleibt noch die letzte Frage zu seiner persönlichen Zukunft: Peilt er wie seine Vorgänger auf der SVS-Trainerbank selber eine professionelle Trainerkarriere an? «In dieser Richtung habe ich bisher keine Ambitionen. Aber man soll niemals nie sagen. Wenn sich die Chance ergeben sollte, müsste man die Situation neu entscheiden.» Bis es so weit ist, wird Ken Schuler seine Arbeit beim Kanton in gewohnter Form erfüllen und in seiner Freitzeit als Trainer arbeiten.