Niederlage in Sursee: Die Kadetten verpassen den vorzeitigen Titelgewinn

Entscheidung um den Meistertitel vertagt: Der HC Kriens-Luzern erzwingt dank des gestrigen 33:27-Heimsiegs in der Surseer Stadthalle gegen die Kadetten Schaffhausen ein fünftes und alles entscheidendes Spiel in der Playoff-Finalserie. Die Mannschaft von Trainer Hrvoje Horvat kam das ganze Spiel über nie wirklich an ihr Leistungsniveau heran, verlor verdient und verpasste es somit, die erfolgreiche Titelverteidigung vorzeitig einzutüten.
Entsprechend enttäuscht und auch etwas ratlos zeigte sich Horvat nach Ende der Partie: «Wir haben zu viele Fehler gemacht und den Gegner immer wieder zu einfachen Toren eingeladen. So wird es schwierig, auf diesem Niveau ein Spiel zu gewinnen», so der Kroate im Interview. Man habe dem vor der ausverkauften Kulisse ohnehin schon bis in die Haarspitzen motivierten Gegner zusätzliche Flügel verliehen – und sich somit die eigenen Chancen verbaut.
Schon zur Pause klar im Rückstand
Überhaupt standen sich die Kadetten gestern oftmals selbst im Weg. Durch zwei schnelle Treffer von Marvin Lier eigentlich recht gut in die Partie gestartet, zeichnete sich alsbald ab, dass es angesichts der hohen Fehlerquote äusserst schwer werden würde, sich von Kriens-Luzern abzusetzen. Die Innerschweizer erkannten ihre Chance und gingen ihrerseits in Vorleistung – Gino Steenartes erzielte nach einer Viertelstunde die erstmalige Führung für seine Farben. Bis zur Pause erhöhte sich der Vorsprung der Gastgeber bereits auf vier Tore.
Allen Beteiligten war klar: Jetzt muss eine Leistungssteigerung her. Und tatsächlich sah es zunächst so aus, als kämen die Kadetten mit neuem Schwung aus der Garderobe. Der nun eingesetzte Goalie Kristian Pilipovic hielt seinen Kasten in den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel sauber – seine Vorderleute kämpften sich wieder auf bis zu zwei Treffer heran. In der Folge aber wurde ihnen ihre schwache Chancenverwertung zum Verhängnis. Und so avancierte Kriens-Luzern-Goalie Yassine Belkaied zum matchentscheidenden Faktor. Der nominelle Ersatztorhüter der Innerschweizer konnte sich gleich mehrfach auszeichnen und sorgte mit dafür, dass die Kadetten den Rückstand nicht wesentlich verkleinern konnten. Mit 12 Paraden und einer Abwehrquote von 40 Prozent wurde der Tunesier nach Spielschluss zum Best Player seiner Equipe gewählt.
Vorne wie hinten mangelhaft
Neben der Ideenlosigkeit und mangelnden Durchschlagskraft im Angriff fehlte es den Schaffhausern in der Deckung an Zugriff und Aggressivität, zu oft liessen sie die Krienser Angreifer gewähren – sicherlich mit ein Grund dafür, warum nichts aus der Aufholjagd wurde und sich die Gastgeber letztlich mühelos mit 33:27 durchsetzten. Auch Luka Maros ist das nicht entgangen: «Wir sind nicht so gut gestanden wie im letzten Heimspiel.
Und vorne setzen wir zu oft auf Einzelaktionen und lassen den Ball nicht gut laufen. Das war nicht gerade ein mannschaftlicher Auftritt.» Genau den aber hätte es gebraucht, um in einem umkämpften Playoff-Spiel wie jenem gestern als Sieger von der Platte zu gehen.
«Die Halle muss brennen»
Insofern wissen die Kadetten, welche Hausaufgaben sie nun zu erledigen haben. Denn auch wenn die Niederlage mitsamt verpasster Meister-Chance schmerzt, es hilft nur der Blick nach vorne. Schon am Sonntag kommt es in der BBC-Arena zum grossen Showdown, wenn im fünften und letzten Spiel der Best-of-5-Serie die definitive Titelentscheidung fällt. Hopp oder Top – es geht dann um alles oder nichts. «Wir werden ganz anders auftreten», lautete Maros Kampfansage mit Blick auf die «Belle». «Und wir müssen unser Publikum mitnehmen, so wie das heute Kriens-Luzern gemacht hat. Die Halle muss brennen.»