Rammpontoniere auf dem Rhein

Tito Valchera | 
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26 Soldaten der Genierekrutenschule Brugg rammen in diesen Tagen in Neuhausen drei neue Pfähle anstelle der alten in den Rhein.

Der erste der drei alten, morschen Pfähle knarrt vehement, als er mithilfe eines Stahlseils aus dem Flussboden rausgedreht wird. Es sind enorme Kräfte im Spiel. Die Rammpontoniere der Genietruppen aus Brugg halten sich derzeit in ihrer vier­wöchigen Verbandsausbildung in Neu­hausen auf. Bis Donnerstag werden sie die drei alten, faulen Fichtenstämme durch neue ersetzt haben.

Die Soldaten haben sich unterhalb des Bootshauses der Pontoniere Schaffhausen aufgestellt. Sie lösen mit einem Stahlseil, das an einem schweren Kranlastwagen befestigt ist, die Pfähle aus der Flussverankerung. Auf dem Wasser sind zwei Arbeitsboote und ein ­Begleitboot. Ein Taucher überprüft anschliessend, ob die Schlaufe des Stahlseils zuunterst um den Pfahl gelegt wurde. Sonst droht der alte Holzstamm abzubrechen.

Auf der Rammbühne eingewassert

Das Einwassern der Boote und das Bereitstellen der ganzen Infrastruktur hat gestern um 9.30 Uhr begonnen. Auch die Rammbühne, das eigentliche Herzstück bei den Arbeiten, muss ins Wasser «Wir haben sie mit dem Kran beim Kraftwerk eingewassert», erklärte Stephan Friedrich, Stabsadjutant bei den Genietruppen. Bei der Rammbühne handelt es sich um eine Art Floss aus Aluminium, das acht mal zehn Meter misst. Darauf aufgesetzt ist ein zehn Meter hoher Aufbau. Dieser besteht aus der eigentlichen Rammvorrichtung und einem Hydraulikaggregat. Bis zu acht Soldaten gleichzeitig können darauf arbeiten. «Das Rammen verursacht einen lauten, metallischen Lärm», beschreibt Berufssoldat Friedrich die Lärmemissionen, die dabei entstehen.

Damit die Rammbühne nicht von der Strömung verschoben wird, spannen die Soldaten drei Seile über den Rhein, der an dieser Stelle 120 Meter breit ist: «Das Fährseil fixiert die Bühne, das Positionsseil hält sie in der gewünschten Position, und der Messdraht bestimmt die richtige Position der neuen Pfähle», so Friedrich. Dazu wurde auf der Flurlinger Seite eine temporäre Verankerung gebaut. «Solche Übungen sind ideal, wir suchen sie ganz bewusst», betont er. Neben der Theorie könnten die Soldaten die Aufgaben eines Einsatzes wie die Anfahrt und die Koordination der einzelnen Arbeiten trainieren.

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