Leben mit Demenz im Kompetenzzentrum Schönbühl





Seit 130 Jahren ist das Schönbühl älteren Menschen ein Zuhause. Seit 1996 sorgt die Stiftung Schönbühl – vorher Verein – dafür, dass auch Menschen im hohen Alter und mit Unterstützungsbedarf ein freudvolles, selbstbestimmtes Leben führen können. Anlässlich unseres 25-Jahr-Jubiläums berichten wir in den nächsten Monaten über Schwerpunkte unserer Dienstleistungen.
«Glück ist, wenn man dafür geliebt wird, wie man eben ist» sagte François Lelord. In den Hausgemeinschaften des Kompetenzzentrums Schönbühl werden an Demenz erkrankte Menschen professionell und gefühlvoll begleitet. Hier leben die Bewohnerinnen und Bewohner ihren Alltag behütet und umgeben von einer Atmosphäre des Wohlfühlens. Glücksmomente schaffen und ermöglichen – das ist unsere wichtigste und schönste Aufgabe – Leben im Augenblick.
Führend und innovativ
Das Kompetenzzentrum Schönbühl nimmt im Raum Schaffhausen seit vielen Jahren eine herausragende Rolle in der Begleitung demenzkranker Menschen ein. Unsere Versorgungsstrukturen sind innovativ und demenzgerecht. Damit tragen wir zu einer möglichst hohen Lebensqualität für Menschen mit Demenz bei. Die Mitarbeitenden in den Hausgemeinschaften verfügen nicht nur über ausgewiesene fachliche Kompetenzen. Ihre tägliche Arbeit erfüllen sie auch mit einem hohen Mass an Empathie und Engagement. Sie gehen ein auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner und ermutigen sie, ihre persönlichen Ressourcen auszuschöpfen. Besonders wichtig ist uns soziale Teilhabe. Deshalb unterstützen und fördern wir den Kontakt zu Familien, Freunden, Bekannten und Nachbarn. Das soziale Miteinander wirkt stabilisierend, es bietet Halt und stärkt das Wohlbefinden.
Respektvoll und wertschätzend
Fest verankert in unseren Grundsätzen bei der Begleitung von an Demenz erkrankten Menschen sind Selbstbestimmung und Autonomie. Die Selbst- und Mitbestimmung achten wir in jeder Phase der Krankheit als hohes Gut und unabdingbares Recht. Auch wenn die Botschaften demenzkranker Menschen für das Umfeld nicht immer klar und eindeutig sind, so drücken sie ihre Willensäusserungen dennoch auf verschiedenste Weise aus. Wir hören deshalb aufmerksam zu und schauen genau hin. Damit wir in jeder Situation bestmöglich kommunizieren und ihre Bedürfnisse respektieren können. In Entscheide, die sie direkt betreffen, werden die Bewohnenden stets miteinbezogen. Wir versuchen, auch bei fortgeschrittener Abnahme der geistigen und kommunikativen Fähigkeiten in ihrem Sinne zu handeln, in dem wir achtsam beobachten und den Austausch mit Nahestehenden pflegen.
Leben wie in einer grossen Familie
In unseren Hausgemeinschaften leben Menschen mit Demenz wie in einer grossen Familie. Der gemeinsame Alltag in einem sanft behüteten Umfeld bietet Sicherheit und Orientierung: Krisen lassen sich einfühlsam begleiten, Konflikte entschärfen und verloren geglaubte Fähigkeiten kommen wieder zum Vorschein. Das Erleben des ganzen Tages, das Mittun oder einfach das Dabeisein – möglichst unter normalisierten Bedingungen – schafft die Voraussetzung, dass die Bewohnenden immer wieder Situationen erfahren, die ihnen bekannt vorkommen und Erinnerungen auslösen. Der gemeinsam erlebte und gestaltete Alltag schafft einen unaufdringlichen und stressfreien Ausgleich zur spürbaren und fortgeschrittenen Demenz.