Schriftsteller Martin Walser im Alter von 96 Jahren gestorben

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Martin Walser im Jahr 2010. Bild: Wikimedia

Die Bodensee-Region prägte sein Leben: Bis zuletzt lebte der Autor von Werken wie «Ein fliehendes Pferd» dort. Nun ist er 96-jährig gestorben.

Er galt als der letzte Grossschriftsteller der Bundesrepublik Deutschland: Martin Walser, Autor von bedeutenden Prosawerken wie «Ehen in Philippsburg», «Ein fliehendes Pferd» und «Ein springender Brunnen», ist nach Südkurier-Informationen gestorben. Auch das deutsche ZDF und der Spiegel berichteten darüber. Er wurde 96 Jahre alt. Vonseiten der Familie war bislang keine Stellungnahme zu erhalten.

Seine letzten Stunden verbrachte der in Wasserburg geborene Schriftsteller in seinem Haus am Bodensee, Walser lebte seit 1968 im Überlinger Stadtteil Nussdorf. Noch im März dieses Jahres hatte er einen neuen Gedichtband herausgebracht. Öffentlich in Erscheinung getreten war Walser zuletzt im Juni 2022: Damals hatte er dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach seinen Vorlass übergeben.

Schon als Zwölfjähriger soll der Schriftsteller erste Gedichte geschrieben haben. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges studierte er unter anderem Literaturwissenschaft. Seinen ersten Erzählband «Ein Flugzeug über dem Haus» veröffentlichte er 1955. Zwei Jahre später folgte der erste Roman »Ehen in Philippsburg«.

In den Jahren darauf schrieb Walser weitere unzählige Werke. Mehr als zwei Dutzend Romane, dazu Novellen, Essays, Gedichte und Reden. Auch eine Vielzahl von Theaterstücken, Hörspielen und Übersetzungen. Seine gesammelten erzählerischen, dramatischen und essayistischen Werke, seine Fotos und Computerdateien, aber auch die private Bibliothek hatte Walser 95-jährig dem Deutschen Literaturarchiv (DLA) in Marbach als sogenannten Vorlass übergeben.

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