So wird Ostern rund um den Globus gefeiert

Lina Türkoglu-Schepler | 
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Welche Tradition ausser gefärbte Ostereier und Schoki gibt es noch an Ostern? Finden Sie es heraus. Bild: Pixabay

Ein Korb voller bunter Eier, der Duft eines liebevoll zubereiteten Osterbrunchs liegt in der Luft und die Schokohasen lächeln einen schon fast an. Es sind nur einige Element, die mancher von Ostern kennt. Doch wie sieht es in anderen Ländern aus?

Heringbegräbnis in Irland

Statt bunten Eiern und Schokolade stehen Heringe in einigen Städten in Irland an Ostern im Fokus. Warum wird ein Fisch begraben? Das lässt sich einfach erklären. Nach christlicher Tradition gibt es zur Fastenzeit kein Fleisch, höchstens Fisch. An Ostern darf endlich wieder Fleisch auf den Tisch und darüber ist die Freude bei den Iren so groß, dass der Hering kurzerhand zu Grabe getragen wird. Meistens organisieren das sogar die lokalen Metzger, die auf das Ende der Fastenzeit schon hingefiebert haben. 

Osterbriefe in Schweden

In Schweden werden für das Osterfest die Wohnungen und Häuser mit Birkenzweigen und bunten Federbüschen geschmückt. Ähnlich wie bei der Amerikanischen Halloween-Tradition „Trick or Treat“ ziehen am Gründonnerstag Kinder als „Osterweiber“ verkleidet von einem Haus zum nächsten und verschenken die sogenannten „Osterbriefe“. Dabei hoffen sie auf jede Menge Geld oder Süßigkeiten als Gegenleistung. Ostereier werden in Schweden von „Osterküken“ gebracht und so ist die beliebteste Farbe für jede Art von Schmuck und Festtagsdekoration ein frisches Gelb. Mit Feuerwerken, Böllern und einem Osterfeuer werden zum Frühlingsstart auch in Schweden die bösen Geister und Osterhexen verjagt.

Wachskunst in Litauen 

In Litauen beginnt die Osternzeit eine Woche vor Ostern. Das ist der Palmensonntag. An dem Tag werden Wacholderzweigen, Baumzweigen mit antrebenden Knospen und getrockneten Blumen Blumensträuße, so genannte Verbos, gemacht. Und zu Ostern verziert die ganze Familie Eier, aber nicht nur mit Farbe, sondern auch mit Wachs. Man kann Muster mit Wachs malen, dann die Eier färben und danach den Wachs abkratzen. Auf diese Weise entstehen verschiedene Muster. Auch werden die Eier im Wasser mit Zwiebelnschalen, Baumrinde oder anderen eine Farbe verleihenden Pflanzen kochen.

Bunte Drachen auf den Bermuda-Inseln

Karfreitag ist auf den Bermuda-Inseln – anders als bei uns – ein bunter und fröhlicher Tag. Viele selbstgebastelte Drachen – die Bermuda Kites – sieht man an diesem Tag im Himmel mit einem großen Drachenfest an einigen Stränden und in manchen Parks. Die aufsteigenden Drachen symbolisieren die Auferstehung Jesu. 

Nach einer Hl. Messe zu Sonnenaufgang am Strand, zu der meist nur wenige erscheinen, pilgern dafür im Laufe des Tages unzählige Menschen, ausgestattet mit ihren schönsten, farbenfrohesten und größten Drachen an den Strand, um diese in einer Art Wettbewerb in die Luft steigen zu lassen.

Diese bermudianische Tradition soll darauf zurückgehen, dass ein einheimischer Priester den Schülern in der Sonntagsschule die Auferstehung Christi besonders bildlich erklären wollte. Er habe deshalb das Abbild Jesu auf einen selbstgebastelten kreuzförmigen Drachen gezeichnet, um ihn dann in den Himmel auffahren zu lassen.

Wasserschlacht in Polen 

In Polen feiert man Ostern mit jeder Menge Wasser. Achtung: Wer beim Spaziergang am Ostermontag unterwegs ist, sollte auch bei Sonnenschein eine Regenjacke dabei haben, denn es wird nas.  Egal, ob Spritzpistole oder direkt mit dem Wassereimer – am Ostermontag wird jeder so nass, wie es nur geht. Dieser Brauch soll auf das Jahr 966 zurückgehen, in dem der damalige polnische Herrscher sich taufen ließ und damit Polen zum Christentum bekehren ließ. An Ostern gibt’s nun also eine Taufe der besonderen Art. 

 

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