Russ trug zum Massensterben der Dinosaurier bei

Schaffhauser Nachrichten | 
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Symbolbild: Pixabay

Vor etwa 66 Millionen Jahren starben nach dem Einschlag eines Asteroiden die Dinosaurier und ein Grossteil aller anderen Tierarten aus. Eine aktuelle Studie gibt neue Einblicke in das Geschehen nach der Katastrophe.

Nach dem gewaltigen Asteroiden-Einschlag auf die Erde vor 66 Millionen Jahren versank der Planet für mehr als ein Jahr in Dunkelheit. Dies lag an grossen Mengen Russ, die infolge von weltweiten Flächenbränden nach dem Einschlag in die Atmosphäre gelangten, wie US-Forscher berichten.

Ohne Sonnenlicht kam die Fotosynthese der Pflanzen zum Erliegen, und die Temperaturen sanken erheblich. Dies habe zum Massensterben am Ende der Kreidezeit beigetragen, bei dem etwa zwei Drittel aller Tierarten ausstarben, darunter die Dinosaurier.

Der Einschlag des Asteroiden auf der Yucatán-Halbinsel im heutigen Mexiko wird seit Langem mit dem Massensterben am Ende der Kreidezeit in Verbindung gebracht. Was genau geschah, ist aber unter Forschern umstritten. Als gesichert gilt, dass der Einschlag unmittelbar Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche auslöste, die sich verheerend auf die damaligen Bewohner des Planeten auswirkten. Wie weit diese Naturkatastrophen sich weiter abseits des Einschlagsortes auswirkten, ist aber weniger gut geklärt.

Einige Experten gehen deshalb davon aus, dass es vor allem langfristige Veränderungen des Klimas waren, die das Massensterben auslösten, hervorgerufen durch die Ansammlung von Partikeln in oberen Atmosphärenschichten. Die Wissenschaftler um Charles Bardeen vom National Center for Atmospheric Research vermuten, dass vor allem Russpartikel dabei eine Rolle spielten, die bei grossflächigen Bränden freigesetzt wurden.

15 Millionen Tonnen Russ

Welche klimatischen Veränderungen der Russausstoss nach sich zog, ­simulierten die Forscher nun mithilfe eines hochauflösenden Computermodells. «Unsere Studie greift die Geschichte nach den anfänglichen Auswirkungen auf – nach den Erdbeben, den Tsunamis und der grossen Hitze», erläutert Bardeen. «Wir wollten die langfristigen Konsequenzen der Russmengen untersuchen, die unserer Ansicht nach entstanden, und was diese Konsequenzen für die verbliebenen Tiere bedeuteten.» Die Menge an freigesetztem Russ hatten andere Wissenschaftler in früheren Studien bereits auf etwa 15 000 Millionen Tonnen beziffert. (sda)

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