Zuger Chriesisturm trotz Kirschen-Knappheit

Schaffhauser Nachrichten | 
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Trotz Kirschen-Knappheit hat in Zug am Montag der traditionelle Chriesisturm stattgefunden. Dabei liefern sich Zweierteams einen Wettlauf durch die engen Gassen - mit acht Meter langen Leitern. Der Anlass läutet jeweils die Kirschen-Ernte ein, die in diesem Jahr allerdings dürftig ausfällt.

Spielverderber ist der Spätfrost von Ende April: Er vernichtete einen Grossteil der Kirschenernte. Im Gebiet rund um die Stadt Zug und an den geschützten Hängen des Zugerberges sind die Schäden zwar gering. In ungeschützten und höheren Lagen ist jedoch ein Totalausfall zu erwarten, wie die IG Zuger Chriesi mitteilte.

Es bleibe nur zu hoffen, dass die verbleibenden Kirschen nicht durch Niederschläge oder die Kirschessigfliege weiter dezimiert würden.

Wettlauf zu den Kirschbäumen

Das Chriesisturm-Rennen fand aber trotz der prekären Erntesituation statt. Der Wettlauf erinnert daran, wie eine «Erlaubnisglocke» ab Anfang des 18. Jahrhunderts jeweils die Bäume auf der Allmend zur Ernte freigab. Beim ersten Glockenschlag rannten die Zuger damals mit Leitern bewehrt zur Stadt hinaus.

Wer als Erster seine Leiter an einen der Kirschbäume stellen konnte, durfte alle Früchte dieses Baumes für sich beanspruchen. Heute ist der Wettlauf ein Volksfest, das auch touristisch vermarktet wird.

Kirschstein-Wettspucken abgesagt

Währen der Chriesisturm trotz Kirschen-Knappheit stattfand, sieht es für einen weiteren Zuger Traditionsanlass schlecht aus: Der Chriesitag, der jeweils Anfang Juli stattfindet, ist abgesagt. In diesem Jahr wird es somit kein Kirschstein-Wettspucken geben.

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