Trouvaille: Einkaufstourismus 1886

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Heute vor 130 Jahren reagierten die SN auf einen Leserbrief, der in der Woche zuvor abgedruckt worden war. Darin ging es um den «Bezug deutscher Waare», welcher aufgrund des Preisunterschiedes zu Schweizer Produkten schon damals in der Region rege praktiziert wurde.

Der Verfasser dieses Leserbriefes war der Meinung gewesen, ein «vom Staate gut besoldeter» Beamter der Zollstelle Thayngen, der beschuldigt wurde, seine Kleider und Schuhe in Singen und Konstanz zu kaufen, hätte richtig gehandelt. Dies begründete er damit, dass ein Familienvater wie der Zollbeamte, der ein «Haus zu bekleiden und zu beschuhen hat», auf günstige Ware angewiesen sei – gerade wenn die Kleider höheren Ansprüchen genügen sollten als ein «ordinärer Zwilchkittel». Ausserdem forderte er «die schweizerländlichen Geschäftsleute» auf, günstiger zu produzieren, um mit ihren deutschen Nachbarn mithalten zu können. Besonders über diese Aussage empörten sich die SN: Das sei, wie wenn sich eine Mistel, welche dem Wirtsbaum «den Lebenssaft aussaugt», über das fehlende Wachstum desselben beklagen würde.

Den Artikel finden Sie unter http://archiv.shn.ch/trouvaillen

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