Sternschnuppen sind im Anflug

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Vor allem im Bergland oberhalb der Nebelgrenze sollten Anfang kommender Woche die Bedingungen zur Beobachtung der Sternschnuppen aus dem Strom der Geminiden gut sein, sofern es keine Wolken am Himmel hat. Bild: Key

Der Geminiden-Strom erreicht Mitte Dezember seinen Höhepunkt. Dann sind unter gewissen Voraussetzungen viele Sternschnuppen zu sehen.

Himmelsgucker dürfen sich an den kommenden Tagen auf einen der schönsten Meteorschwärme des Jahres freuen: Bei relativ klarer Sicht wird Anfang der nächsten Woche eine Vielzahl von Sternschnuppen über den winterlichen Nachthimmel flitzen.

Der alljährliche Strom der Geminiden erreicht am kommenden Dienstag seinen Höhepunkt. Passionierte Sterngucker müssen allerdings damit rechnen, dass der helle Mond die lichtschwächeren Geminiden-Meteore überstrahlen wird. Auch Nebel im Schweizer Flachland und vereinzelte Schleierwolken oder Kondensstreifen könnten in die Quere kommen.

Ab einer Höhe von 700 bis 800 Metern sollte die Sicht jedoch frei sein, gab MeteoSchweiz an. Die Nacht auf Dienstag dürfte sich dabei besser zum Beobachten eignen als die Nacht auf Mittwoch, wenn die Sternschnuppendichte ihren Höhepunkt erreicht, da die Bewölkung eher zunehme.

Besonders helle Sternschnuppen

Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird der Sternschnuppenregen der Geminiden beobachtet. Dabei bringt der nach dem Sternbild Zwillinge (lateinisch gemini) benannte Schwarm oft besonders viele und helle Sternschnuppen hervor, die bei klarem Wetter auch am Himmel über lichtdurchfluteten Grossstädten zu sehen sind.

Am besten eignen sich allerdings dunkle Orte fernab der Städte zum ­Beobachten der vorweihnachtlichen Himmelsflitzer – Gegenden also ohne künstliches Licht und mit guter Rundumsicht. Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.

Die Geminiden stehen meist im Schatten der wesentlich bekannteren Perseiden, die im Sommer auf die Erde niedergehen. Dass die Geminiden ­weniger populär sind, liegt vor allem an der Jahreszeit ihres Auftretens: Das kalte und oft auch trübe Dezemberwetter bietet Sternschnuppenjägern nun einmal unbequemere Beobachtungs­bedingungen als laue Sommernächte.

Das Sternbild Zwillinge mit seinen beiden Hauptsternen Castor und Pollux stand übrigens Pate bei der Namensgebung für den Geminiden-Schwarm, weil die Dezembersternschnuppen aus genau dieser Richtung zu fallen scheinen – dieser Ausgangspunkt der Meteorbahnen wird von den Astronomen Radiant genannt.

Partikel aus Staubwolke

In Wahrheit entstammen die Schnuppen freilich einer Staubwolke, die ein Asteroid mit dem Namen Phaeton hinterliess und welche die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um die gleiche Zeit durchquert. Dabei treten die Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, in der sie dann die als Sternschnuppen bekannten Leuchtphänomene erzeugen.

Im Vergleich zu anderen Sternschnuppenströmen weisen die Geminiden einige Besonderheiten auf. So ziehen die Meteore des Stroms vergleichsweise langsam über den Himmel. Grund ist die geringe Geschwindigkeit, mit der die Geminiden-Teilchen in die Atmosphäre eintauchen.

Als weitere Eigentümlichkeit der Geminiden gilt, dass in den Stunden des Sternschnuppenmaximums zunächst die lichtschwächeren und erst am Ende die hellsten Meteore aufleuchten. Besonders auf diese hellen Geminiden dürften sich jene freuen, die beim Anblick einer Sternschnuppe an die Erfüllung eines Wunsches glauben – gerade in der Vorweihnachtszeit. (sda)

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