Tödliche Gefahr im Weinberg

Fabienne Meister | 
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Karin Lüthi-Graf hat den Eichelhäher aus dem Netz gerettet. Bild: zvg

Die Weinbauern schützen die Trauben mit Netzen, die sie über die Rebstöcke hängen. Diese Netze können zu tödlichen Fallen der Vögel werden.

Die Trauben im Rebberg locken mit süssem Aroma die Vögel an. Damit die Bauern noch etwas ernten können, schützen sie die Rebstöcke etwa mit Netzen. Darin können sich die Vögel leicht verfangen, verletzen oder sogar sterben. Karin Lüthi-Graf hat vergangene Woche ein Eichelhäher gerettet (siehe Bild). Sie appelliert an die Winzer: «Je feiner, dunkler und schärfer die Fäden, desto tödlicher die Netze. Es hat sich gezeigt, dass weiche und gewobene Netze in hellen und auffälligen Farben mit einer möglichst kleinen Maschenweite verwendet werden sollen.»

Ricky Meyer, Vereinspräsident der Tierrettung Schaffhausen und Thurgau, bestätigt, dass die Vogel-Notfälle zugenommen haben. Ihm ist wohl bewusst, dass die Ernte der Bauern geschützt werden muss. Er würde an Stelle der Netze auf visuelle Effekte, wie etwa Alufolie oder CDs, setzen, um die Vögel  von den Trauben fern zu halten.

Beat Hedinger, Geschäftsführer des Branchenverbands Schaffhauser Blauburgunderland, ist die Gefahr der Netze bekannt. «Die Entscheidung, wie er die Trauben schützen möchte, liegt beim Winzer.», so Hedinger.

Der Branchenverband gibt Empfehlungen an die Winzer ab, möchte aber keine Vorschriften aussprechen. Die Netze sollen sauber gespannt sein. Zudem sollte die Netzdeckung nicht bis zum Boden reichen, da sonst auch Igel in eine Falle tappen könnten. Hedinger empfiehlt die Methode der gelben Vogel-Bänder, die sich im Wind bewegen und die Vögel so daran hindern, sich auf den Trauben niederzulassen. Auch die «Truubä-Chlöpfer» vertreiben die Vögel auf effiziente Weise. 

 

 

 

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