Glamour, Geld und acht Ehen

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Zsa Zsa Gabor (Archivbild) war für ihre vielen Männer ebenso bekannt wie für ihre Filmrollen. Zu sehen war sie 1952 etwa in «Moulin Rouge». Bild: Key

Sie war weniger für ihre Filme als vielmehr für ihre vielen Ehen und Affären mit prominenten Männern bekannt: Zsa Zsa Gabor, eine der letzten Hollywooddiven, starb mit 99 Jahren in der Nacht auf gestern.

Die Glamourzeiten von Zsa Zsa Gabor waren lange passé, doch ganz still ist es um die schlagzeilenträchtige Hollywooddiva nie geworden. Am Sonntag kam nun die letzte, traurige Nachricht: Die frühere Miss Ungarn ist in ihrer Villa in Los Angeles an Herzversagen gestorben. Seit Längerem war sie bettlägerig und schwer krank gewesen. Das langsame Ende hatte im Sommer 2010 mit einem Sturz aus dem Bett in ihrer grossen Bel-Air-Villa seinen Anfang genommen. Wegen einer gebrochenen Hüfte musste die Schauspielerin damals unters Messer. «Die Operation ist wunderbar gelaufen», jubelte Gabors achter Ehemann, Frederic Prinz von Anhalt, damals kurz nach dem Eingriff. Doch die betagte Patientin erholte sich nur langsam, immer wieder kehrte sie ins Krankenhaus zurück.

Im Januar folgte ein weiterer Rückschlag. Ihr rechtes Bein war infiziert, die Ärzte amputierten oberhalb des Knies. Kurz vor ihrem 94. Geburtstag am 6. Februar kam eine Lungenentzündung dazu, doch zu einer kleinen Feier mit einem grossen Stück Torte am Jubiläumstag war sie rechtzeitig wieder zu Hause. Da verbrachte sie seit einem Schlaganfall im Sommer 2005 dann auch die meiste Zeit.

Schlagfertige Diva

Zsa Zsa Gabor war die Letzte von dem ungarischen Schwesterntrio, das in Hollywood sein Glück versuchte. Die drei blonden Schwestern – Zsa Zsa, Madga und Eva – hatten es zusammen auf einige Dutzend Filme und auf 18 Scheidungen gebracht, wie der Filmdienst «Imdb.com» nachrechnete. Über Jahrzehnte hinweg verschaffte sich Gabor mit ihren Affären, ihrem extravaganten Lebensstil und der Liste von Ehemännern in Hollywoods Klatschspalten einen festen Platz. Glaubt man Zsa Zsa, so liess sie John F. Kennedy, Elvis Presley und Henry Fonda abblitzen, hatte aber eine Affäre mit Frank Sinatra.

Mit ihren Sprüchen traf sie stets ins Schwarze. Auf die Frage von Journalisten, wie viele Ehemänner sie nun wirklich gehabt habe, antwortete sie schlagfertig: «Meinen Sie, abgesehen von meinen eigenen?» Und ihr Millionenvermögen erklärte sie so: «Ich bin eine grossartige Haushälterin. Jedes Mal, wenn ich einen Mann verlasse, behalte ich sein Haus.» Zu ihren acht Ehemännern zählten der Schauspieler George Sanders, der Industrielle Herbert Hunter, der Erfinder der Barbie-Puppen, John W. Ryan, und ein texanischer Ölerbe. Dem mittlerweile 73-Jährigen und damit mehr als 25 Jahre jüngeren Deutschen Frederic Prinz von Anhalt gab sie 1986 ihr Ja-Wort. Es war mit Abstand ihre längste Ehe.

Jugend in der Schweiz

Die im Februar 1917 in Budapest geborene Gabor, die 1936 bei einem Schönheitswettbewerb zur Miss Ungarn gekürt wurde, verbrachte ihre Jugend in der Schweiz. Nach einer Ausbildung an der Wiener Musikakademie gab Richard Tauber ihr eine Rolle in der Operette «Der Singende Traum». 1941, nach der ersten geplatzten Ehe mit einem tür- kischen Diplomaten, folgte sie ihrer Schwester Eva nach Hollywood. In «Moulin Rouge» (1952) durfte sie unter der Regie von John Houston ihren Co-Star José Ferrer verführen, doch in weiteren Hollywoodfilmen war Gabor meist nur in Nebenrollen zu sehen.(sda)

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