Meier Buchverlag – für die Bücher der Region

Ulrich Schweizer | 
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Verlagsleiter Daniel Haberthür und Margrit Kurath, seine Assistentin. Bild: Selwyn Hoffmann

Die Veröffentlichungen des Meier Buchverlags Schaffhausen reichen von Auflagen ab 50 Stück bis über 26 000 Exemplare.

«Wir sind der bedeutendste Buchverlag in der Region Schaffhausen», erklärt Daniel Haberthür, Verlagsleiter und Leiter der Buchproduktion des Meier Buchverlags, einer wichtigen Plattform für die Verbreitung und Erhaltung der heimischen Literatur, wo seit 66 Jahren Bücher zu regionalen Themen oder von regionalen Autorinnen und Autoren erscheinen. «Dabei decken wir fast die ganze literarische Bandbreite ab», sagt Haberthür: «Belletristik und Bildbände, Jubiläumsbücher, Kinderbücher, Lyrik, Mundartbücher und Sachbücher. Einige Bücher sind zusätzlich als E-Book, CD, DVD oder Musikkassette erschienen.» Ausser eigenen Büchern betreut der Meier Buchverlag die Werke des Mundartautors Albert Bächtold, die von der gleichnamigen Stiftung publiziert werden. Lieferbar sind momentan rund 50 Titel, jährlich erscheinen drei bis vier neue Bücher sowie der Schaffhauser Kalender.

Verlagsgeschichte und Auflagen

Ab 1871 wurde das «Intelligenzblatt», die späteren «Schaffhauser Nachrichten», von der Familie Meier alleine herausgegeben. Zum ersten Mal erwähnt wurde der Verlag Meier im Zusammenhang mit einem Büchlein vor 101 Jahren, am 13. Oktober 1915, unter der Rubrik Fahrplan-Kursbücher: «Lokal-Taschenfahrplan Schaffhausen, Verlag H. Meier & Cie. Preis 10 Rappen». Albert Bächtolds «Pjotr Ivanowitsch» war 1950 die erste lite­rarische Publikation im Verlag Meier & Cie., Schaffhausen; als erster Bildband erschien 1952 «Schaffhausen Rhein bis Untersee», der «über 150 einzigartige Aufnahmen» enthielt.

Bestseller sind heute die drei Bände «Motorradfahren in der Schweiz» und «50 Antworten für Schweizer und ihre Gäste», als Steadyseller bezeichnet Haberthür die Titel «Schaffhausen – Stadt der Erker», «Bibelpflanzen» und «Tuusig Johr». Echte Longseller sind «Köstliches Schaffhausen», «Schaffhauser Märchen» und «Das Blocher-Prinzip», das bis heute eine Auflage von 26 500 Exemplaren erreicht hat.

Demnächst werden noch zwei neue Titel erscheinen: die regionale Detektivgeschichte «Zuberbühler startet durch» von der Schaffhauser Autorin Susanne Nell und der Bildband zu 150 Jahre Stadttheater Schaffhausen.

Für regionale Themen rechnet man bei Meier mit Auflagen von 500 bis 1500 Exemplaren, für nationale Themen 2000 bis 4000 Stück. «Von der Geschichte der Familie Ege im Kiosk am Freien Platz liessen wir bloss 50 Exemplare drucken, für Familienmitglieder und Freunde», erzählt Haber­thür.

Gedruckt wurden die eigenen Titel früher in Feuerthalen, auch Bücher des Globi Verlags Zürich. «Jetzt lassen wir bei verschiedenen Anbietern drucken, ich hole jeweils zwei, drei Offerten ein», sagt Haberthür.

Lieblingsbücher und Autoren

Zu Haberthürs Lieblingsbüchern gehören der Bildband «Stadtgärtnerei Schaffhausen, 1914–2014» – eine «Eigenleistung von A bis Z», wie er sagt: Das Konzept stammt von Marie-Christine Neininger, das aktuelle Porträt hat Daniel Jung geschrieben, den historischen Teil Hans Wicki, die grafische Gestaltung lag bei Zvezdana Schällebaum. Ein ganz besonderes Buch für Haberthür ist «De Studänt Räbme» von Albert Bächtold, das er, der gelernte Schriftsetzer, selber noch in einer Monotype-Antiquaschrift in Blei 1978 umbrochen hat.

Bekannte Autoren sind, neben den SN-Redaktoren Karl Hotz, Urs Leu, Martin Schweizer und Sandro Stoll, unter anderen Matthias Ackeret, Elsie Attenhofer, Albert Bächtold, Jakob Brütsch, Max Baumann, Erwin Beyeler, Matthias Eichrodt, Fritz Gafner, Claudia Gysel, Thomas Kohler, Hans Ritzmann, Blanka Surbeck-Chiozza, An­dreas Schiendorfer, Felix Schwank und Hans Ulrich Wipf.

 

 

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