Vier Jugendliche erzählen über ihre ersten Erfahrungen in der Berufswelt

Elin Ott | 
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Verschiedene Lehrberufe im Interview. Lernende erzählen von ihrem Start. Alle Bilder: Pixabay

Von Fachfrau Betreuung bis zu Konstrukteur – vier Jugendliche im ersten Lehrjahr erzählen, wie für sie der erste Monat in ihrer neuen Herausforderung aussah.

Lina Ott, Medizinische Praxisassistentin:

 

Ich mache eine Lehre als Medizinische Praxisassistentin in Feuerthalen. In meine Lehre bin ich sehr gut gestartet. Natürlich ist es eine Umstellung, aber ich habe mich sehr darauf gefreut.

Mit meinem ersten Lohn habe ich mir ein Kleidungsstück gekauft, welches ich schon länger im Blick hatte.

Ich hatte nicht viel Anlaufschwierigkeiten, das frühe Aufstehen am Morgen jedoch war eine Herausforderung für mich. Ich muss immer, wenn ich in die Schule nach Zürich gehe, um halb Sieben auf den Bus. Früher war das anders, da musste ich um Viertel nach sieben mit dem Velo nur drei Minuten fahren. Das ist schon eine grosse Umstellung.

Am meisten Spass habe ich im Labor und beim Kontakt mit Patienten. Die Berufswelt gefällt mir, obwohl es natürlich auch da gute und schlechte Tage gibt.

 

Ophelia Palotta, Fachfrau Betreuung mit Kindern:

 

Ich mache zurzeit eine Vorlehre, bis ich in einem Jahr mit der richtigen Lehre beginne. Ich arbeite in einer Kita. In die Arbeitswelt bin ich gut gestartet, zu Beginn war ich am Abend einfach sehr müde und ich ging deshalb sehr früh schlafen.

Mein erster Lohn ist bis jetzt immer noch vollständig auf meinem Konto.

Als Fachfrau Betreuung mit Kindern muss man immer präsent und bereit sein. Dies fiel mir schwer, da die Tage plötzlich länger waren als in der Schule.

Als Tipp für andere Jugendliche, die auch diese Lehre beginnen: Lasst das Kind seinen eigenen Weg gehen. Klar muss man auf die Kinder aufpassen, aber die Freiheit ist genauso wichtig.

Die Abwechslung zwischen Kita und Schule finde ich toll, mir macht beides Spass. Die Leute in meinem Betrieb finde ich besonders nett. Man kann sehr gut mit ihnen kommunizieren und sie hören einem immer zu. Am liebsten in der Kita bin ich mit den Kleinsten, also den Babys – denn die Entwicklung von ihnen zu sehen, finde ich sehr spannend.

 

Joëlle Coviello, Fachfrau Gesundheit:

 

Mein Start in die Lehre ist sehr gut verlaufen. Die Mitarbeiter sind sehr nett.

Meinen ersten Lohn habe ich auf die Seite gelegt für mein zukünftiges Auto.

Die Schwierigkeit für mich war eigentlich nur die grosse Umstellung. Ich war nach der Arbeit oft müde.

Am meisten Spass macht mir, wenn ich den Leuten mit einer kleinen Sache eine grosse Freude machen kann. Ich finde die Abwechslung zwischen Schule und Arbeit sehr toll. Was ich an meinem Betrieb sehr mag, ist, dass er sehr familiär ist. Alle sind sehr hilfsbereit. Von der Berufswelt habe ich bis jetzt einen guten Eindruck. Ich fühle mich nun erwachsener und vor allem verstanden.

 

Dominik Mahler, Konstrukteur:

 

Ich habe meine Lehre als Konstrukteur begonnen und muss zugeben, am Anfang war es sehr anstrengend für mich.

Von meinem ersten Lohn habe ich vieles auf mein Sparkonto eingezahlt und ein paar neue Kleider gekauft. Schwierig fand ich die Umgewöhnung von der Schule zur Lehre, da wir mit dem ÜK (überbetrieblicher Kurs) anfingen und dieser sehr streng war.

Besonders Spass macht mir das Lernen von neuen Sachen und die Zusammenarbeit mit meinen Mitstiften. Die Schule und die Arbeit sind sehr unterschiedlich, was mir sehr gut gefällt.

Als Tipp von mir für die, die nächstes Jahr eine Lehre beginnen: Seid geduldig mit euch, lasst euch selber Zeit, um anzukommen.

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Kommentare (1)

j.pallotta@vjps.ch Sa 09.09.2023 - 20:08

Toller Bericht! Gute Fragen/Antworten, kurz und knackig, die Jugend packt das an, macht Freude ! Super, weiter so!

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