Zmittag im «Haberhuus»: So muss Blumenkohl gemacht sein, damit auch «Gemüsehasser» ihn mögen

Das «Haberhuus» in der Neustadt zeigt mit einem Dreigänger zum Zmittag, dass es kein Chichi braucht, um zu gefallen.
Auch hart schuftende Schreiberlinge müssen Mittagspausen machen. Lukullus führt die heutige nach einem kurzen Spaziergang zum «Haberhuus» in der Neustadt. Beim Eintreten gibt es gleich eine nette Begrüssung an der Bar, Sitzplätze im hinteren Teil des Restaurants unter einem Gewölbe hat es heute genug. Es sind nur drei Gäste da, Lukullus hat sich aber sagen lassen, dass man hier oft reservieren muss. Dies vor allem am Abend, dann kann à la carte bestellt werden.
Mittags gibt es drei Menüs zur Auswahl, immer eins davon Vegi, immer alle Menüs inklusive Salat. Und dieses wählt Lukullus heute aus: «Crispy Cauliflower, Spicy Mayo, Sprossen, Pommes frites» (für 23 Franken). Da er Mayo verabscheut, wird nach einer Alternative gefragt. Die nette Bedienung überlegt kurz, schlägt dann selbstgemachte Käsesauce oder Ketchup vor. «Ich kann auch rasch für Sie fragen, ob wir was anderes machen können.» Äusserst aufmerksam, das würde man sich auch an anderen Orten wünschen! Aber Käsesauce klingt spannend. Zu trinken gibt es ein für den Preis eher kleines Glas Hauseistee: Minze und Grüntee, ungesüsst für 5 Franken. Dieser ist nicht schlecht, hat aber etwas wenig Geschmack.
Kurz darauf kommt auch schon der Menüsalat daher. Der typische Salat, keine Kunst, aber mit der Sauce wurde – anders als an anderen Orten – nicht gegeizt. Und er kommt mit noch warmem, leicht getoastetem Brot. Ein perfekter Start in die kurze Mittagspause.
PS: Ein Highlight ist die offene Küche. Durch eine Glasscheibe können die Gäste zuschauen, wie gearbeitet wird.
Während Lukullus auf seinen Blumenkohl wartet, bleibt Zeit, sich mit der Inneneinrichtung besser vertraut zu machen. Das «Haberhuus» befindet sich unter einem Gewölbe, hier kommen alte Steinmauern mit zusammengewürfelten Möbeln und bunten Malereien zusammen – es gibt in jeder Ecke etwas zu sehen, man fühlt sich wohl.
Das Highlight stammt nicht direkt von der Mittagskarte
Und dann kommt auch schon der Blumenkohl. Er präsentiert sich unter einer Decke von Sprossen, trotzdem sieht man, dass er gleichmässig goldbraun ist. Das Frittieren ist also perfekt gelungen – was bei diesem Rezept nicht selbstverständlich ist. Wer schon einmal selbst «Cauliflower Wings» gekocht hat, weiss: Die Panade hält selten und brennt trotzdem beinahe jedes Mal an. Er hätte einzig etwas mehr Salz vertragen. Dafür ist er schön weich (aber nicht zu weich), und es gibt ja Sauce dazu. Diese schmeckt sehr gut. Fazit: Koch Blumenkohl genau so, und selbst jeder Gemüseverweigerer isst ihn.
Auch die Pommes frites haben die richtige Farbe, sind weder zu labberig noch zu cross und sie haben die richtige Menge Salz abgekriegt. Exzellent. Schnell ist der Teller leer und Lukullus satt. Eigentlich will er schon gehen, schliesslich muss weitergeschrieben werden. Doch er hört das magische Wort «Dessert» von der Bedienung und lässt sich eine Pannacotta mit Apfelkompott aufschwatzen – zum Glück. So ein luftiges Dessert isst man nicht alle Tage, ein Highlight, für das man gern 6 Franken bezahlt.
Am Schluss ist Lukullus etwas übersatt, aber äusserst zufrieden. Einzig den Eistee würde er nicht mehr bestellen. Und nun aber wirklich zurück auf die Redaktion.
So bewertet Lukullus das «Haberhuus»:

Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch 11:30 – 13:30 / 17:00 – 22:00, Donnerstag 11:30 – 13:30 / 17:00 – 23:00, Freitag 11:30 – 13:30 / 17:00 – 00:00, Samstag 17:00 – 00:00, Reservationen unter reservations@haberhuus.ch