Karikatur war nicht diskriminierend, Privatsphäre verletzt

Schaffhauser Nachrichten | 
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Der Presserat hat kurz vor Jahresende zur Funiciello-Karikatur der Schaffhauser Nachrichten Stellung genommen. Bild: RD

Der Presserat hat sich zur Funiciello-Karikatur geäussert, welche die Schaffhauser Nachrichten am 18. August 2018 abgedruckt hatten.

Die Funiciello-Karikatur, welche die SN am 18. August im Zusammenhang mit der Kritik am Lied «079» veröffentlicht haben, ist nicht diskriminierend: Zu diesem Schluss kommt der Presserat. Er streicht hervor, dass Tamara Funiciello die Art der Darstellung mitgeprägt habe, weil sie sich 2017 «mit absehbarer erheblicher medialer Wirkung, beim Verbrennen von BHs mit nacktem Oberkörper» habe fotografieren lassen. «Dieses von einigen Frauen bewusst gesetzte Bild aufzugreifen, kann nicht als pauschal gegen Frauen gerichteter Akt kritisiert werden», heisst es in der Stellungnahme, «schon gar nicht, wenn es um Satire oder ­ wie hier ­ um eine Karikatur geht.»

Mit der Darstellung habe der Zeichner auf einen bekannten, konkreten und damit nicht pauschalisierenden Vorfall verwiesen. Aber: Mit der Veröffentlichung der auf der Homepage von Funiciello publizierten Mobilnummer haben die SN den Schutz der Privatsphäre verletzt: Die Nennung privater Daten in einer Berichterstattung bedürfe einer zusätzlichen Rechtfertigung, welche bei der Karikatur nicht gegeben und für deren Aussage nicht erheblich war. Die Stellungnahme bezieht sich auch auf Radio Munot, dass online mit einem Bild der Zeichnung berichtet hatte. (rob)

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