Natur, Mensch und Energie ist ein gefährlicher Mix

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Bild: Radio Munot

Zu «Aufregung um tote Aale in den Turbinen des Kraftwerks», SN vom 2. 2.

Zum Bericht über die toten Aale beim Kraftwerk Schaffhausen möchte ich schon noch einiges klarstellen. Grundsätzlich sprechen ja die Voten von Walter Vogelsanger und Jakob Walter für sich. Aber offensichtlich wollen oder können gewisse Leute die Realität nicht verstehen. Wie es Jakob Walter erwähnt hat, werden die Aale in grossen Mengen ausgesetzt. Diese Aussage wird bestätigt durch Beobachtungen beim Aufstieg der Aale beim Kraftwerk. Sie können wirklich nur in relativ kleiner Anzahl beobachtet werden, sei dies über die Fischtreppe oder übers Land.

Für mich wäre das Problem einfach zu lösen. Die Aale sollen dort sein, wo sie ihren Lebensraum finden. Da braucht es bestimmt keine Menschen, welche diese Tiere bevormunden. Aber es ist ja schon längst bekannt, dass die Vorstellungen des Menschen mit der Realität der Tier- und Pflanzenwelt nicht kompatibel sind. Also helfen wir doch besser der Natur dort, wo es nötig ist, genauso wie es durch das Team Uferunterhalt des Kraftwerks Schaffhausen seit Jahren aktiv praktiziert wird. Finanziert werden diese Projekte durch sehr viele Menschen, welche freiwillig einen Rappen mehr für jede Kilowattstunde bezahlen, nicht nur, um unseren wunderschönen Lebensraum am Rhein nicht nur zu erhalten, nein, sondern auch, um bereits geschehene Sünden rückgängig zu machen. Unserer Natur ginge es ohne Menschen viel besser, aber umgekehrt würden genau diese Voraussetzungen geschaffen.

Aber die Aussage von Dominique Lambert, seines Zeichens Chefredaktor der Zeitschrift «Petriheil», die ist doch jetzt der absolute Wahnsinn. Genau im Winter soll das Kraftwerk Schaffhausen abgestellt werden, um den Aal zu schützen. Zur Erinnerung: Dasselbe Problem haben alle Flusskraftwerke bis Basel, und das sind sehr viele. Konsequenterweise müssten ja alle diese Werke abgestellt werden. Aber jetzt bin ich langsam gespannt, wo dann unsere elektrische Energie noch herkommen soll. AKW müssen abgestellt werden, der Bau von Windgeneratoren wird mit aller Gewalt bekämpft, und an Flusskraftwerken werden alle möglichen Massnahmen, welche eine Produktionssteigerung bringen würden, verhindert. Schlussendlich bleiben uns nur noch die vom Staat subventionierten Braunkohlekraftwerke bei unserem nördlichen Nachbarn. Und unsere saubere Wasserenergie ist zurzeit ein Verlustgeschäft. Ich bin mir sicher, dass es höchste Zeit ist, sich wieder einmal Gedanken zu machen, wie weit dieser in den Ruin führenden Wahnsinn noch führen soll.

JÜRG RÜEGER
Neuhausen

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