Immer mehr private Heime? Schaffhausen tickt anders

Iris Fontana | 
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In Schaffhausen gibt es keinen Trend hin zu mehr Privatisierungen. Archivbild: Melanie Duchene

In der Schweiz werden immer mehr Alters- und Pflegeheime privatisiert. Laut Bundesamt für Statistik befinden sich heute 47,3 Prozent der Heime in privater Hand, Tendenz steigend. Seit 2014 ist ihr Anteil um ganze 7,3 Prozent gestiegen. Als Grund, der sie zu diesem Schritt bewege, nennen Gemeinden neben dem immer komplexeren Betrieb, den Kostendruck und Fachkräftemangel sowie die anspruchsvoller gewordene Pflege. Wie präsentiert sich die Situation im Kanton Schaffhausen?

Eine Anfrage beim Leiter des Gesundheitsamts Schaffhausen, Reto Mittler, bringt zutage, dass die Entwicklung in unserm Kanton nicht dem gesamtschweizerischen Trend entspricht, sondern in den letzten Jahren relativ stabil war. Auch hier werden zwar von den 15 Pflegeheimen sechs privatwirtschaftlich oder von Stiftungen geführt (40 Prozent). Dem Gesundheitsamt sind jedoch keine weiteren Bestrebungen in Richtung Privatisierung bekannt.

Positiv erachtet Mittler an der jetzigen Situation, dass alle Heime in Schaffhausen auch Angebote für Ergänzungsleistungsempfänger bereitstellen. Dies sichert den Bewohnern ihren Platz im Heim und sie müssen, auch wenn das Vermögen aufgebraucht ist, das Heim nicht wechseln. Ein Vorteil, den manche Privatanbieter in anderen Kantonen nicht bieten.

So ist das Gesundheitsamt in Schaffhausen also aktuell nicht mit der Aufnahme von neuen Anbietern auf der Heimliste respektive mit der Überprüfung neuer Trägerschaften beschäftigt, sondern damit, die Heimaufsicht zu professionalisieren. «Dabei geht es nicht um Überwachung, sondern um eine Überprüfung der gesundheitspolizeilichen Vorgaben, der Qualitätsstandards und der Wirtschaftlichkeit», erklärt Mittler. Im Augenblick befasst sich eine Spezialkommission des Kantonsrats mit der Thematik.

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