Schaffhauser Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen verstorbenen Sarco-Chef ein

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Die Schaffhauser Staatsanwaltschaft stellt das Strafverfahren gegen den verstorbenen Sarco-Chef Florian Willet ein. Symbolbild: Pixabay

Die Schaffhauser Staatsanwaltschaft gibt bekannt, dass sie das Strafverfahren gegen den verstorbenen Sarco-Chef Florian Willet einstellt. Willet hatte sich gemäss übereinstimmender Medienberichten und seiner Arbeitgeberin «The Last Resort» am 5. Mai das Leben genommen.

von Lucas Blumer & Eva Schmid

Die Schaffhauser Staatsanwaltschaft stellt das Strafverfahren gegen Florian Willet, Präsident der Sterbehilfeorganisation «The Last Resort», ein, da dieser verstorben ist. Das gibt die Schaffhauser Staatsanwaltschaft am Montagvormittag in einer Medienmitteilung bekannt. «Es ist immer tragisch, wenn jemand im laufenden Verfahren stirbt», sagt Peter Sticher, Erster Staatsanwalt. Weiter wolle er den Tod einer anderen Person nicht kommentieren. Die Staatsanwaltschaft spricht den Hinterbliebenen ihr herzliches Beileid aus.

Gegen die weiteren Beschuldigten im Falle des Einsatzes der Suizidkapsel Sarco auf dem Merishauser Randen läuft das Verfahren wegen Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord allerdings weiter. Mittlerweile liege auch das lang erwartete Obduktionsgutachten des Institutes für Rechtsmedizin des Kantons Zürich vor. Über den Inhalt macht die Schaffhauser Staatsanwaltschaft aber keine Angaben. Auch die benutzte Suizidkapsel ist immernoch beschlagnahmt und befindet sich in Schaffhausen, da es sich dabei um ein Beweismittel handelt, wie Sticher sagt. 

Vorwürfe an die Staatsanwaltschaft

Am heutigen Montag wurde bekannt, dass sich Willet, der den ersten Einsatz der Suizidkapsel Sarco im vergangenen September in Schaffhausen persönlich mitverfolgt hat, das Leben genommen hat. Willet wurde von der Schaffhauser Staatsanwaltschaft während 70 Tagen in Untersuchungshaft festgehalten, da der Verdacht bestand, Willet könnte die 64-jährige Amerikanerin, die sich mit der Suizidkapsel suizidiert hat, stranguliert haben. Der Verdacht hat sich nicht erhärtet, weshalb Willet im Dezember  2024 freigelassen wurde.

Im Nachruf, der von «The Last Resort» veröffentlicht wurde und vom Erfinder des Sarco, Philip Nitschke, unterzeichnet ist, erhebt die Organisation Vorwürfe gegen die Schaffhauser Staatsanwaltschaft. Nachdem Willet aus der Untersuchungshaft entlassen wurde, sei er ein anderer Mensch gewesen und habe mit psychischen Problemen zu kämpfen gehabt. In der Folge habe er sich am 5. Mai in Deutschland das Leben genommen.

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