Eisregen sorgt in Schaffhausen für Unfälle: So geht es weiter mit dem Wetter

Autofahrer mussten am Mittwochmorgen ordentlich schwitzen: Eisregen hatte die Strassen im Kanton teils glatt wie Schlittschuhbahnen gemacht. Trotzdem kam die Region mit einem blauen Auge davon. Für die nächsten Tage sind die Prognosen auch nicht so düster.
Wer es am Mittwochmorgen pünktlich ins Büro geschafft hat, war wohl nicht mit dem Auto unterwegs oder hatte Glück: Über den Kanton Schaffhausen zog eine schwache Störungszone, welche dank Niederschlägen in Sekundenschnelle zu spiegelglatten Strassen führte.

Geduld war also gefragt, wenn man zur Arbeit wollte.

Aber auch Leute, die zu Fuss unterwegs waren, mussten sich auf Schlitterpartien einstellen. Nicht immer ging das gut aus: Wie das Kantonsspital Schaffhausen auf Nachfrage erklärte, seien am Mittwochmorgen «im Interdisziplinären Notfallzentrum am Kantonsspital Schaffhausen ein erhöhtes Patientenaufkommen aufgrund von Eisglätte zu verzeichnen gewesen. Laut Lukas Feurer, Mediensprecher der Spitäler Schaffhausen, mussten mehrere Personen behandelt werden, die gestürzt waren.

Wie kam es aber zu dem Blitzeis? Michael Eichmann, Meteorologe bei MeteoNews, erklärt: «Wir hatten in einer Störungszone in der Höhe von ungefähr eins bis zwei Kilometern positive Temperaturen.» Niederschlag bildet sich aber ungefähr drei bis vier Kilometer höher, dort war er laut Eichmann noch Schnee. Als dieser dann jedoch herunterkam und durch die warme Zone fiel, schmolz er. «So kam es zu Regen. Da es unten aber noch sehr kalt war, gefror er wieder, und wir hatten ‹Eisregen› beziehungsweise gefrierenden Regen.»
Schaffhausen stark betroffen, ruhig im Thurgau und Zürich
Das sorgte nicht nur im Spital für eine volle Notaufnahme, sondern auch für die eine oder andere Meldung bei der Schaffhauser Polizei, die am Morgen auch alle Hände voll zu tun hatte: Laut Bianca Gähweiler von der Polizei wurden bis Mittwochmittag sechs Unfälle registriert. «Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt», so die Mediensprecherin.

Ruhiger ging es derweil im Kanton Thurgau zu. Wie Robin Berhardsgrütter, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, erklärte, habe man nur «vereinzelte» Unfälle gemeldet bekommen. «Bei keinem davon kamen Personen zu Schaden, es gab immer nur Blechschäden.»

Noch ruhiger ging es im Kanton Zürich zu, wie Mediensprecher Ralph Hirt sagte: «Im Kanton Zürich haben wir keine Unfälle zu vermelden.» Zwar habe man dort einige Personen anhalten müssen, die ihre Scheiben nicht enteist hatten, aber das war auch schon alles.

Kommt noch mal was?
Dass es speziell den Kanton Schaffhausen traf, kam für die Experten etwas überraschend: «Wir gingen zwar davon aus, dass die Störungszone eher ‹nordbetont› ist, aber dass sie die Region Schaffhausen so heftig trifft, war dann laut den Modellen nicht unbedingt abzusehen.» So hatte man bei MeteoNews anfangs eher mit Glatteis auf den Bergen und in Richtung Appenzellerland gerechnet.

Spikes an die Schuhe müssen sich Schaffhauserinnen und Schaffhauser aber nicht schnallen, denn: Für die nächsten Tage gibt Eichmann Entwarnung. «Niederschläge wird es keine mehr geben, dafür kommt der Hochnebel zurück.»
Das bedeutet, dass es Grau in Grau werden wird, mit wenig Sonne und eher niedrigen Temperaturen.