Trockenheit hat die Region fest im Griff: Weiterhin gilt erhebliche Waldbrandgefahr – erste Gemeinde ruft zum Wassersparen auf

Die Waldbrandgefahr in Schaffhausen wird als «erheblich» eingestuft. Zuständige Behörden wollen die Lage laufend neu beurteilen. Die Gemeinde Stein am Rhein ruft die Bevölkerung derweil zum Wassersparen auf.
Die Hitze macht dem Wald zu schaffen. Im vielen Teilen der Schweiz herrscht erhebliche Waldbrandgefahr – auch in den Kantonen Schaffhausen und Thurgau. Damit ist die dritte von fünf Gefahrenstufen erreicht.

Bislang kein Feuerverbot
In Schaffhausen hat es seit Jahresbeginn deutlich zu wenig geregnet, erklärt Urban Brütsch vom Kantonsforstamt. Es sei zudem ungewöhnlich, dass bereits so früh im Sommer vor Waldbränden gewarnt werden müsse. «Normalerweise wird die Thematik eher im Juli und August aktuell.»
Bei der aktuell herrschenden «erheblichen Waldbrandgefahr» gilt es unter anderem, Grill- und Feuerstellen nur in absolut gelöschtem Zustand zu verlassen und keine glimmenden Streichhölzer oder Zigaretten wegzuwerfen. In einer Mitteilung der Staatskanzlei wird die Bevölkerung dazu aufgerufen, «vorsichtig mit Feuer und Raucherwaren umzugehen». Grillfeuer sollen zudem nur in bestehenden Feuerstellen entfacht werden. Das Feuer sollte immer beobachtet und Funkenwurf sofort gelöscht werden. Ausserdem sei das Wegwerfen von brennenden Zigaretten und Zündhölzern zu unterlassen.
«Normalerweise wird die Thematik eher im Juli und August aktuell.»
Die weitere Lage wird von den Fachstellen laufend beurteilt, und gegebenenfalls werden erforderliche Massnahmen getroffen. Dies werde laut dem kantonalen Waldschutzbeauftragten Andreas Hunziker allerdings frühestens am Montag geschehen. Aktuell sei es noch nicht so trocken, dass sich eine Erhöhung auf die Gefahrenstufe 4 «grosse Gefahr» rechtfertigen liesse. Sollte es aber – wie prognostiziert – in der nächsten Woche weiterhin so heiss und trocken bleiben, «dann wird sich die Lage sicher verschärfen», sagt Hunziker. Bei einer Erhöhung der Waldbrandgefahr auf Stufe 4 würde Feuer auch im Wald schnell um sich greifen und wäre nur noch unter sehr grossem Aufwand zu löschen. Für diese Stufe empfiehlt der Bund daher, auf Feuer im Freien generell zu verzichten.
Wie Urban Brütsch erklärt, wäre eine Erhöhung der Gefahrenstufe auf 4 aber noch nicht gleichbedeutend mit einem Feuerverbot. Darüber würde dann im Anschluss an die Erhöhung ein Krisenstab befinden, letztlich brauche es dafür einen Regierungsbeschluss.
Stein am Rhein muss Wasser sparen
Die Trockenheit hat allerdings auch andere Konsequenzen: Wie der Stadtrat von Stein am Rhein mitteilte, ist die Quellergiebigkeit in den letzten regenarmen Wochen stark zurückgegangen, und auch die Grundwasserstände sind deutlich gesunken. Hinzu kommt aufgrund der Trockenheit ein steigender Wasserverbrauch sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich, was die ohnehin knappen Wasserressourcen zusätzlich belastet.
Da in den nächsten Tagen nicht mit ausreichendem Niederschlag zu rechnen ist, ruft der Stadtrat die Bevölkerung dazu auf, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Laut der Mitteilung soll derzeit auf das Bewässern von Rasenflächen, das Befüllen von Pools und das Waschen von Autos auf privaten Grundstücken verzichtet werden.
Thurgau reagierte bereits
Derweil ergreift der Kanton Thurgau schon erste Massnahmen: Aufgrund der anhaltenden Trockenheit verbietet der Kanton die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern. Ausgenommen davon sind der Bodensee, der Hüttwilersee, der Nussbaumersee, der Rhein sowie das Grund- und Quellwasser. Das Verbot gilt seit Freitag, 27. Juni, und bis auf Widerruf. «Eine nachhaltige Entspannung der Situation ist erst durch eine intensive Regenphase von mindestens zwei Tagen zu erwarten», heisst es in einer Mitteilung.