Was die anhaltende Trockenheit in der Region Schaffhausen bedeutet

So schön die sommerlichen Temperaturen auch sind: Sie sorgen auch für Probleme. Die Abflussmengen im Rhein werden immer geringe, die Waldbrandgefahr steigt - nicht nur Meteorologen warten daher auf Abkühlung - aber kommt die auch irgendwann?
Nachdem das Frühjahr teils «ins Wasser» fiel, Niederschläge und grauer Himmel das Wetter bestimmte, stöhnt die Nordostschweiz aktuell unter einer Dürrewelle.
Die Trockenheit, die derzeit herrscht, wird dabei immer mehr zu Problem. Laut Daten von MeteoNews und dem internationalen Wetterdienst UBIMET gab es 97 Prozent weniger Niederschlag in diesem Juni als im Vergleich zu den letzten 30 Jahren.
Die Konsequenzen sind direkt zu spüren: Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat die Waldbrandgefahr in der Region auf «Stufe 3», also erheblich, eingestuft. Der Boden ist so trocken, dass bereits brennende Streichhölzer und Funkenflug eines Grillfeuers einen Brand entfachen können, ebenso wie Blitzschläge. Bei Stufe 4 und 5 wird das Grillieren im Freien untersagt.
Abflussmenge am Rhein sinkt deutlich
Aber auch am Rhein spürt man die Trockenheit: So ist die Abflussmenge an der Flurlingerbrücke in einem Monat von etwa 580 Litern pro Sekunde auf rund 400 Liter gesunken. Laut Prognosen des BAFU dürfte diese Zahl in den nächsten Tagen noch weiter absinken. Dabei ist der Wasserstand jetzt schon tiefer, als er es im Trocken-Jahr 2018 war. Auch, da es damals bis in den Oktober sehr warm und trocken war, sanken der Abfluss damals auf teils gerade mal 158 Liter pro Sekunde.
Gleichzeitig steigt die Temperatur im Fluss immer weiter an: Mittlerweile liegt diese bei 22 Grad Celsius und damit 1.4 Grad über der Durchschnittstemperatur im vergangenen Juni, welches laut MeteoSchweiz das wärmste seit Aufzeichnung der Wetterdaten im Jahr 1864 war, und ein Grad über den Werten vom Juni 2018.
Immerhin: Die Grundwasserstände in der Region sind stabil. So vermeldete das Wasserportal Thurgau – Schaffhausen für den Messstandort Neunkirch den Wasserstand von 377.83 Meter über dem Meer. Vor einem Jahr lag der Wert bei 379.8 Metern über dem Meer.
So wird es weitergehen
Die Frage ist nun nur: Wie geht es weiter? «Bis zu Beginn der kommenden Woche ist in der Schweiz mit praktisch keinen Niederschlägen zu rechnen», heisst es von Seiten von MeteoNews. Für die Region gibt es wieder viel Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Danach nehme zwar voraussichtlich die Gewitterneigung zu, auch heftige Gewitter seien möglich – wenn es überhaupt zu welchen kommen wird. Die Wettermodelle geben dort noch keinen endgültigen Aufschluss. Zudem heisst es nicht, dass auch potenzielle Gewitter die Trockenheit beheben könnten: «Es liegt in der Natur der Gewitter, dass die Niederschlagssummen über die Fläche verteilt sehr unterschiedlich sind, sodass nicht klar ist, ob überall genug Niederschlag fällt, um die Trockenheit etwas zu mindern», warnen die Meteorologen.