Erfolgreicher Abschluss des Konkursverfahrens Rolf Erb

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Das Anwesen Schloss Eugensberg. Bild: Radio Munot

Das Konkursamt des Kantons Thurgau kann nach Abschluss aller Verwertungshandlungen und der Verteilung des Erlöses an die Gläubiger das Konkursverfahren über Rolf Erb, Salenstein, erfolgreich abschliessen. Das teilte der Kanton in einer Medienmitteilung mit.

Das Konkursverfahren Rolf Erb wurde am 13.7.2004 eröffnet, nach dem Zusammenbruch der Winterthurer Erb-Gruppe, die in vier Holding-Gesellschaften und das Privatvermögen der Familie Erb aufgeteilt war. Rolf Erb hatte sich mit Solidarverpflichtungen, Bürgschaften und Patronatsvereinbarungen für diverse Kredite seiner Gesellschaften verpflichtet. Daraus resultierten in seinem Konkursverfahren zugelassene Forderungen im Kollokationsplan von über 6,5 Milliarden Franken.

Beim Beginn des Konkursverfahrens konnten einzig Aktiven im Wert von etwas über 100'000 Franken zur Konkursmasse gezogen werden, weil verschiedene namhafte Vermögenswerte kurz vorher an Familienmitglieder übertragen worden waren. Durch die Abtretung dieser Ansprüche an die Gläubiger und die Geltendmachung dieser Forderungen durch die Gläubiger in diversen langjährigen Gerichtsverfahren bis vor Bundesgericht, insbesondere im Strafprozess gegen Rolf Erb, konnten jedoch verschiedene beträchtliche Aktiven schliesslich zurück in die Konkursmasse gezogen und zugunsten der Gläubiger verwertet werden.

Diese gerichtlich erlangten Aktiven umfassten insbesondere:

  • Das Anwesen Schloss Eugensberg samt Schlossinventar und diversen zugehörigen Grundstücken wie Badehaus am Untersee und einem Gutsbetrieb, was gesamthaft über einen Makler verkauft wurde.
  • Landwirtschaftsland und Wald in Salenstein, was teils freihändig verkauft und teils versteigert wurde.
  • 12 Oldtimer-Fahrzeuge, die am «Spa Classic Sale» in Belgien durch einen spezialisierten international tätigen Makler versteigert wurden. Die Villa Wolfensberg in Winterthur, das ehemalige Wohnhaus von Hugo Erb (Vater von Rolf Erb), umfassend drei Grundstücke, die versteigert wurde.
  • Eine Liegenschaft am Rhein im Kanton Schaffhausen, die freihändig verkauft wurde.
  • Eine Immobiliengesellschaft in Winterthur, zu der das Zentrum Töss und zahl-reiche Mehrfamilienhäuser gehörten, die ebenfalls freihändig verkauft werden konnte.
  • Ein Aktienpaket bei einer liechtensteinischen Bank im Fürstentum Liechtenstein, das verwertet wurde.
  • Weitere beträchtliche beschlagnahmte Vermögenswerte und Guthaben, die realisiert werden konnten.

Die erzielten Nettoerlöse, die insgesamt einen hohen achtstelligen Betrag ausmachen, wurden mit zwei Abschlagszahlungen und der nun kürzlich erfolgten Schlusszahlung an die Gläubiger ausbezahlt.

Das Konkursverfahren wurde über alle diese Jahre durch Martin Wenk, den zuständigen Abteilungsleiter des Konkursamtes Thurgau, geleitet, bewirtschaftet und die meisten Gläubiger wurden in allen den verschiedenen Verfahren von Rechtsanwalt Matthias Hotz aus Frauenfeld vertreten. Nach der gerichtlichen Erlangung der Vermögenswerte konnten in enger Absprache zwischen Konkursverwaltung und Gläubigern die notwendigen Schritte bezüglich der komplexen Liquidationen umgesetzt werden. (rd)

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