Bund will Kosten für Corona-Tests übernehmen

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Bundesrat Alain Berset informierte bei einer Medienkonferenz über die neusten Entschlüsse des Bundesrates. Bild: Radio Munot/Screenshot Youtube

Die Infektionszahlen in der Schweiz sind seit längerem niedrig. Damit das so bleibt, sollen nun Tests vom Bund übernommen werden und die SwissCovid-App das Contact-Tracing unterstützen.

Ab dem 25. Juni will der Bund sämtliche Kosten für Corona-Tests übernehmen. «Es soll niemand mehr wegen Kosten auf einen Test verzichten», sagte Gesundheitsminister Alain Berset bei einer Medienkonferenz in Bern. Dafür hat der Bundesrat einen Zusatzkredit von 288 Millionen Franken für 2020 beantragt sowie einen weiteren Kredit für 2021. Im Schnitt sollen 8000 Tests pro Tag durchgeführt werden.

Ein Test wird Personen empfohlen, die Covid-19-Symptome aufzeigen und auch denen, die eine Meldung eines Kontakts mit einem Covid-19 Fall durch die SwissCovid App erhalten haben und die asymptomatisch sind.

Den Test auf das Coronavirus vergütet der Bund mit einer Pauschale von 169, jenen für den Antikörpernachweis mit 113 Franken. Dabei gelten die Testkriterien des Bundesamts für Gesundheit. Serologische Tests werden derzeit noch nicht empfohlen.

Bisher wurden die Kosten für die Virustests zum Teil von den Krankenversicherungen und zum Teil von den Kantonen übernommen. Das führte zu Problemen: Wenn die Kosten von der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung übernommen wurden, fielen für die Testpersonen Franchise und Selbstbehalt an. Übernahmen dagegen die Kantone die Tests, dann entstanden keine Kosten für die Patienten an. «Die Kosten der Tests dürfen kein Hindernisgrund sein», sagte Gesundheitsminister Alain Berset.

SwissCovid App kommt am Donnerstag

Der Bundesrat verabschiedete zudem die Verordnung über das Proximity-Tracing-System. Damit ermöglicht er den Start der SwissCovid App. Der Bundesrat empfiehlt die App zu benützen. Alle Prüfungen der Schweizer Tracing-App seien laut Alain Berset unbedenklich ausgefallen. Die offizielle Testphase ist deshalb offiziell abgeschlossen. Die App ist in neun Sprachen übersetzt.

Berset: «Die App ist freiwillig. Niemand kann diskriminiert werden, wenn er die App nicht downloaden will.» Die App ersetze nicht, sondern runde das kantonale Contact-Tracing ab.

Die SwissCovid App warnt Menschen, die sich für eine bestimmte Dauer in der Nähe einer mit dem Coronavirus infizierten Person aufgehalten haben, sofern sie bei beiden Personen auf dem Mobiltelefon installiert ist. Dazu muss die infizierte Person nach dem positiven Test einen so genannten Covidcode, den sie vom kantonsärztlichen Dienst erhält, in die App eingeben. Auch die Eingabe des Codes sind freiwillig.

Wenn ein Benutzer der App eine Begegnung mit einer oder mehrerer infizierten Person gehabt hat, erhält er eine Meldung mit der Information, dass er sich möglicherweise mit dem neuen Coronavirus angesteckt hat. Er erhält auch die Angabe, an welchem Tag diese Begegnung stattfand sowie den Hinweis, dass das BAG eine Infoline zur kostenlosen Beratung betreibt, die er kontaktieren kann. 

Wer sich auf Anordnung eines Arztes oder einer Behörde in Quarantäne begeben muss, hat Anrecht auf den Corona-Erwerbsersatz. Wer sich nach einer Kontaktmeldung der SwissCovid App freiwillig in Quarantäne begibt, ohne dass dies von einer Behörde oder einem Arzt oder einer Ärztin angeordnet ist, erhält diese Entschädigung nicht. (rd)

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Kommentare (1)

Michael De Caprio Mi 24.06.2020 - 20:34

Der Bund soll nicht nur die Kosten übernehmen sondern mal endlich eine Maskenpflicht einführen und es nicht den Kantonen überlassen, fährt den nie Bus oder Zug? und in der Zeit wo uns noch bleibt mehr Beatmungsgeräte Organisieren und zwar genügend
tut was Lieber Bund nicht wen es zu spät ist Handeln.
Die Zeit läuft uns sonst davon mit dem benehmen, wo die Leute an den Tag legen

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