Schaffhauser Krankenkassenprämien werden günstiger

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Bundesrat Alain Berset (links) präsentiert am Dienstagmorgen die Prognosen zu den Krankenkassenprämien. Bild: Key

Die Krankenkassenprämien steigen im Jahr 2020 im Schnitt um 0,2 Prozent. Nicht so in Schaffhausen. Hier sinken die Prämien um 1.1 Prozent.

«Das ist eine sehr gute Neuigkeit», sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Dienstag vor den Medien in Bern. So brachte die Revision des Ärztetarifs Tarmed Einsparungen von 500 Millionen Franken, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Zudem habe durch das regelmässige Senken der Arzneimitteilpreise seit 2012 rund eine Milliarde Franken eingespart werden können. Dies hat Auswirkungen auf die Krankenkassenprämien.

Kanton Schaffhausen gleich hinter dem Kanton Luzern an zweiter Stelle 

Die Entwicklung in den Kantonen ist sehr unterschiedlich. Gemäss den Prognosen wird in zehn Kantonen die Prämie billiger. Für die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Luzern präsentiert sich mit einem Minus von 1,5 Prozent die beste Situation. Gleich dahinter reiht sich aber mit einem Minus von 1,1 Prozent der Kanton Schaffhausen ein.  Für den Kanton Zürich wird ein Minus von 0,4 Prozent prognostiziert. 

Doch nicht überall dürfen sich die Einwohnerinnen und Einwohner über eine Prämiensenkung freuen. Am stärksten ist der Anstieg in Neuenburg mit 2,9 Prozent.Die Bevölkerung in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Graubünden, Neuenburg, Tessin und Wallis wird mindestens 1,5 Prozent mehr bezahlen müssen. In den übrigen elf Kantonen, so auch im Thurgau (1,4 Prozent) liegt der Anstieg zwischen 0 und 1,5 Prozent.

Junge Erwachsene werden entlastet

Durchschnittlich wird eine Person im nächsten Jahr 315.40 Franken im Monat für die Prämie bezahlen müssen. Junge Erwachsene werden dabei entlastet, sie bezahlen im Schweizer Durchschnitt 2 Prozent (SH: - 3.8 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die durchschnittliche Monatsprämie für 19- bis 25-Jährige beläuft sich 2020 auf 265.30 Franken. Für Erwachsene steigt die Prämie im Schnitt um 0,3 Prozent auf 374.40 Franken (SH: - 0.9 %). Bei den Prämien von Kindern ergibt sich in Schaffhausen einen Rückgang von 1.3 Prozent. Im Schweizer Durchschnitt ändert sich nichts, die Kinderprämien bleiben im Schnitt bei 98.70 Franken.

Gemäss BAG werden die Gesundheitskosten aufgrund der demographischen Entwicklung und des medizinisch-technischen Fortschritts weiter steigen, weshalb weitere Massnahmen nötig seien. Im August hat der Bundesrat eine Reihe von Vorschlägen präsentiert. Dazu gehört etwa ein Referenzpreissystem für Generika. Generika kosten in der Schweiz etwa doppelt so viel wie im Ausland.

Wirkungsvolle und umstrittene Massnahme

Es handelt sich um die wirkungsvollste, wohl aber auch um die umstrittenste der vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen. Eine von Pharma- und Chemieindustrie, Ärzteschaft und Apothekern gegründete Allianz gegen Referenzpreise warnt vor schlechteren Therapien, steigendem Medikamentenverbrauch und weniger Versorgungssicherheit. Eine Regulierungsfolgenabschätzung hat diese Befürchtungen zum Teil bestätigt.

Zu den vorgeschlagenen Massnahmen gehört auch die Einführung eines Experimentierartikels, der kostendämpfende Projekte ausserhalb des normalen gesetzlichen Rahmens ermöglicht.

Seit Inkrafttreten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung im Jahr 1996 sind die Prämien jährlich um durchschnittlich 3,8 Prozent gestiegen. (sda/daz) 

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