Lager der Fahrenden sorgt für Diskussionen

Mark Gasser | 
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Das Lager der Fahrenden in Feuerthalen sorgt für Gesprächsstoff. Bild; Mark Gasser

Die Fahrenden in Feuerthalen müssen heute wieder aufbrechen. Dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack: Die Hygiene werde vernachässigt, so eine Kritikerin.

Seit Ende September leben Fahrende am Ortsrand von Feuerthalen. Die Überraschung war gross, als sie ausgerechnet am Flurlingerweg hinter dem Zentrum Kohlfirst ihre Zelte aufschlugen beziehungsweise ihre Wohnwagen parkierten. Sogar der Gemeinderat war überrascht worden vom späten Ersuchen einer Bewilligung durch den Landbesitzer, einen Schlatter Bauern. Bei einem Rundgang vor Ort stellten die SN vor einigen Tagen fest, dass «die Verwunderung über deren Ankunft einer gewissen Akzeptanz» gewichen zu sein schien. Wie sich nun zeigt, gehen die Meinungen über das Verhalten der Roma auseinander. Eine Frau, die in einem unmittelbar zum Land angrenzenden Wohnblock lebt, meldete sich bei den SN. Der Lärm sei viel schlimmer als dargestellt, und die Fahrenden urinierten am Strassenrand – auch wenn sie sogar eigene Toiletten mitgebracht hätten und die Gemeinde als Auflage mobile ToiToi-WCs vorgeschrieben habe. Kläffende, freilaufende Hunde beobachtete sie, Autos und (als Auftragsarbeit) Fenster würden gewaschen, das schmutzige Wasser sowie das Abwasser der Waschmaschine würden in die Wiese laufen. Auch das Fahrverbot vom Allenwinden her werde missachtet.

«Ich will so etwas nicht noch einmal erleben», sagt die Frau – direkte Anwohner teilten ihre Meinung. Sie habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, sogar den kantonalen Gewässerschutz angerufen. Doch der Landbesitzer sei dafür zuständig, hiess es da. «Ich finde es trotzdem daneben, dass solche Leute die Autos auf der Wiese waschen dürfen.» Sie hätten einen Wasseranschluss gefordert und benutzten ihn nicht einmal. Angesprochen habe sie die Fahrenden nicht. «Der Frust war viel zu gross. Wir zahlen genug Mietzins und wollen unsere Ruhe.»

«Hinter die Büsche»

Eine andere direkte Anwohnerin hat hingegen nichts gegen den Aufenthalt einzuwenden. Zwar stimme es, dass einzelne Männer «hinter die Büsche» gegangen seien, um zu urinieren. An einem Ort liege deshalb «alles voller Papierfötzel». Die ToiToi-WCs seien kaum benutzt worden – zumindest habe sie niemanden dabei gesehen. Aber ein Problem habe sie ansonsten nicht mit den Fahrenden. «Ich habe mehr Lärm von meinen Nachbarn. Deshalb trage ich nachts Oropax.» Dass die einen der Lärm des Generators stört, versteht sie nicht – zumal sie den gar nicht höre. «Und die brauchen ja auch Strom.» Vielmehr stört die Frau, dass nicht die Gemeinde den Fahrenden Platz zur Verfügung stellt – wie dies einst auf dem Kiesplatz unmittelbar beim Schulhaus Stumpenboden der Fall war. Schliesslich hätten die Roma und ihre Lebensweise auch ihre Daseinsberechtigung. «Ich finde schon, dass sie Auflagen haben sollten. Aber sie müssen sich ja irgendwo aufhalten», sagt die Frau.

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