Jetzt wehren sich Umweltverbände gegen ein Zürcher Kraftwerk am Rheinfall

Gegenwind für die Idee des Zürcher Baudirektors: Umweltverbände wollen ein mögliches Kraftwerk auf der Zürcher Seite des Rheinfalls verhindern.
Die Idee hat für Aufsehen gesorgt: Martin Neukom, Baudirektor des Kantons Zürich, möchte ein Wasserkraftwerk am Rheinfall im Richtplan eintragen.
Nun werden weitere kritische Stimmen laut: Die Zürcher Sektionen der Umweltverbände Pro Natura und Bird Life stellen sich gegen das Projekt. Mit dem Kraftwerk würde der Lebensraum zahlreicher geschützter Arten gefährdet werden, heisst es in einer Mitteilung.
Beispielsweise befinde sich am Rheinfall eine natürliche Höhle. Diese dient grossen Gruppen von Wasserfledermäusen dazu, Jungtiere auf die Welt zu bringen. Zudem seien in der Gischtzone seltene Moosarten zu finden. Die Verbände gehen von weiteren bedrohten Arten aus, allerdings gebe es kein Inventar dazu.
Ihre Forderung an die Regierungen von Schaffhausen und Zürich: Der hohe Natur- und Landschaftsschutz am Rheinfall solle langfristig erhalten werden.
Nicht die erste Intervention
Es ist nicht das erste Mal, dass Umweltverbände Widerstand üben. Die Idee eines zusätzlichen Kraftwerks am Rheinfall geistert in Schaffhausen schon länger umher. So haben Schaffhauser Vertreter von Umweltverbänden bereits vor zwei Jahren Kritik geübt und den Kanton aufgefordert, das Potenzial anderer erneuerbarer Energiequellen besser auszunutzen.
Ein mögliches Wasserkraftwerk sieht der Zürcher Regierungsrat lediglich am Rheinfall. Um die Energiewende zu bewältigen, stellte Neukom auch Pläne für Windanlagen vor.