Kinder lernen die Theaterwelt kennen

Lina Türkoglu-Schepler | 
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Beim Festival für junges Publikum Schaffhausen kreierten elf Kinder im Workshop «Vorhang auf und los» des Stadttheaters eigene Rollen und versuchten sich am Improvisieren.

Von Samstag bis Sonntag fand das Festival für junges Publikum in Schaffhausen («Jups») statt. Dabei konnten Kinder und Jugendliche an zahlreichen Veranstaltungen und Workshops teilnehmen. Egal ob eine musikalische Entdeckungsreise in der Musikschule MKS, das Kennenlernen von Spraytechniken im Graffitiworkshop oder das Austoben beim Spielmobil auf dem Kammgarnparkplatz – für jeden war etwas dabei.

Elf Kinder nahmen am Workshop «Vorhang auf und los» des Stadttheaters teil. Unter der Leitung der Theaterpädagogin Selina Gerber lernten die Kinder die Schauspielerei kennen und blickten hinter die Kulissen des Stadttheaters. Auf dem Weg von der Kammgarn zum Theater erhielten die Kinder bereits eine erste Anweisung der Theaterpädagogin: «Merkt euch, wie sich die Leute, die ihre beobachtet habt, bewegen. Ihre Bewegungsmuster werden wir später brauchen, wenn wir selbst in die verschiedenen Rollen schlüpfen.»

Raus aus der Komfortzone

Im Stadttheater stand nach einem kurzen Rundgang und Aufwärmen das Nachspielen der beobachteten Personen auf dem Programm. Danach schlüpften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedene Kostüme. Als Nächstes verkörperten sie Gefühle wie Angst, während der Klang von Regen und Donner im Theater ertönte. Auf Nachfrage, wo die Schwierigkeit liege, Kindern die Schauspielerei zu vermitteln, sagt Gerber: «Jedes Kind bringt seine individuelle Persönlichkeit in den Kurs.» Im Theater solle man in eine Rolle schlüpfen, sich verwandeln. Das brauche Mut. «Meine Herausforderung ist es, herauszufinden, mit welchen spielerischen Möglichkeiten ich die Kinder aus ihrer Komfortzone locken kann, damit sie sich getrauen, ihre eigenen Verhaltens- und Ausdrucksweisen zu erweitern, um ihre Bühnenfiguren spannend zu gestalten.»

«Das Theater ist echt im Moment, löst etwas aus und erzählt Geschichten.»

Selina Gerber, Theaterpädagogin

Ein weiterer Teil des Workshops war das ­Improvisationstheater. Egal ob in der Rolle als Charly Chaplin oder als nerviger Kinogast während eines Horrorfilms – die Workshopteilnehmenden schlüpften in die verschiedensten Rollen. Bei letzterer Improvisation merkte Gerber an: «Ihr müsst mit eurer Mimik zum Ausdruck bringen, welches Filmgenre ihr schaut.» Laut Gerber werden Gestik, Mimik, Körperbewegungen und die Stimme zu einer Einheit. «Das Theater ist echt im Moment, löst etwas aus und erzählt Geschichten.

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